Texas Hippie Coalition - The Name Lives On

Review

Vielleicht ist es ja der ambitionslose Albumtitel “The Name Lives On”, vielleicht auch der mäßig spannende Opener “Hell Hounds”, der dafür sorgt, dass die Begeisterung für das siebte Studioalbum der TEXAS HIPPIE COALITION (THC) zunächst etwas verhalten bleibt. Vier Jahre liegt ihr letztes Werk “High In The Saddle” zurück, und das hat ja gezeigt, dass es die fünf Texaner durchaus können: Aus einem Gemisch aus Southern und Classic Rock und ein wenig Groove Metal ordentliche Songs zu schreiben, deren Hooks sitzen. Zwar nicht auf Albumlänge, aber so, dass ein paar der Songs den Sommer 2019 versüßt haben.

TEXAS HIPPIE COALITION sorgt für verhaltene Begeisterung

Jetzt also “The Name Lives On”: Zehn Tracks, von denen die ersten bis auf Rockstandards nicht so recht aus dem Quark kommen. Nett anzuhören, aber ohne den großen Aha-Moment. Den gibt es dann bei Track vier, aber anders als gedacht: “Scream” erinnert nämlich nicht nur in seinem Shuffle-Feeling an “Send Me Your Money” von SUICIDAL TENDENCIES – doch statt dass Mike Muir wie irre über die Bühne tänzelt und mit giftigen Reimen die Spendenpraktiken der damaligen Televangelisten anprangert, ist es Big Dad Rich, der etwas behäbig dazu aufruft, doch bitte für ihn zu schreien. Yeah!

Aber dann passiert es doch noch, und “The Name Lives On” packt zu, völlig unvermittelt: “Hard Habit” hat einfach einen dieser tiefgründigen Refrains, die nicht so schnell aus dem Ohr gehen. “I’m so addicted to you”, heißt es da, und da wünscht man sich insgeheim, dass – egal um was es geht – es doch Auswirkungen auf die zweite Albumhälfte hat. Um es kurz zu machen: Hat es nicht. Denn auch wenn die Texaner in “I Teach Angels How To Fly” einen Ausflug in balladeske Regionen unternehmen, so gehen sie doch bei den restlichen Songs wieder auf Nummer sicher. Lediglich der abschließende Titeltrack, der auf einem Bluesschema aufbaut und einen Ausflug in Lonesome-Cowboy-Steelguitar-Rock der Marke “Wanted Dead Or Alive” unternimmt, lässt noch einmal aufhorchen – ohne aber einen Ohrwurm zu produzieren.

“The Name Lives On” ist okay

Und so ist “The Name Lives On” auch nicht viel mehr als ein okayes Album, das man sich gut am Stück anhören kann, das bis auf die zwei, drei genannten Ausnahmen aber auch keine neuen Impulse setzt. Unterm Strich stehen sechs wohlmeinende Punkte und der Wunsch, dass die TEXAS HIPPIE COALITION in Zukunft Songtitel wie “Scream”, “License To Kill” oder “I Come From The Dirt” wieder mehr mit Leben füllt.

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25.04.2023

- Dreaming in Red -

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