Testament - Brotherhood Of The Snake

Review

Nach DEATH ANGEL ist mit TESTAMENT die nächste Bay-Area-Thrash-Institution aus dem Winterschlaf zurück. Satte vier Jahre mussten Fans auf den Nachfolger zu „Dark Roots Of Earth“ warten. Doch diese lange Zeit hat die Band sinnvoll genutzt, um mit „Brotherhood Of The Snake“ ein sau starkes Album aufzunehmen.

TESTAMENT gehören nicht zum alten Eisen

Schon der eröffnende Titelsong zeigt mit messerscharfen Riffattacken und hämmernden Blastbeats innerhalb der ersten 30 Sekunden, dass TESTAMENT in Sachen Härtegrad kein bisschen zurück schrauben. Altersmüdigkeit ist den Herren um Ausnahmefrontmann Chuck Billy offensichtlich fremd. Der  wiederum singt immer noch wie ein Gott. Egal ob aggressives Shouting oder melodiöser Gesang. Billy steckt auch mit 54 Lenzen jeden Nachwuchs-Schreihals mit links in die Tasche. Glaubt ihr nicht? Dann wird euch „Seven Seals“ eines Besseren belehren.

Doch auch an der Instrumentalfront überzeugen TESTAMENT durch gnadenlos gute Handarbeit. Die Gitarrensoli der Herren Peterson und Skolnick sind auf Champions-League-Niveau. Kein anderes Gitarrenduo im Thrash Metal verbindet technische Finesse so gekonnt mit durchdachten Melodiebögen. Hier beim Shredden zuzuhören ist ein Genuss ohne Gleichen.

Ein wahres Hitfeuerwerk

Ansonsten jagt ein Killerriff das nächste. Dabei wechseln sich Speed-Granaten wie „Stronghold“ oder „The Pale King“ mit Midtempo-Hämmern der Marke „Born In A Rut“ ab. „Brotherhood Of The Snake“ hält über die gesamte Spielzeit ein immens hohes Energielevel, ohne mit eindimensionalem Dauergeknüppel zu langweilen. Im Vergleich zu den beiden Vorgängeralben „Dark Roots Of Earth“ und „The Formation Of Damnation“ zeigen sich die Songs deutlich kompakter. Jeder Track kommt ohne Umschweife auf den Punkt.

Unterstützt wird das Ganze von einer mordsfetten Produktion. Vor allem das Schlagzeug knallt mehr als auf 99 Prozent aller Veröffentlichungen der Konkurrenz. Von den heute so üblichen sterilen Gitarrensounds findet sich ebenfalls keine Spur. „Brotherhood Of The Snake“ ist gekonnt in Szene gesetzt.

Wenn ihr dieses Jahr nur ein Thrash-Album kaufen wollt, dann geht sicher, dass es sich dabei um „Brotherhood Of The Snake“ handelt. Denn TESTAMENT melden sich mit einem Paukenschlag zurück, bei dem die gesamte Szene vor Ehrfurcht erstarren wird.

14.10.2016

"Irgendeiner wartet immer."

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