Tesla - Into The Now

Review

Galerie mit 22 Bildern: Tesla - Tour 2019 in Aschaffenburg

Um die Hardrocker von Tesla ist es nach ihrem letzten Studioalbum, das mittlerweile gut und gerne neun Jahre zurückliegt äußerst still geworden. Aber mal ehrlich, so richtig vermisst hat sie wohl kaum jemand. Selbst für mich als bekennender Fan der Frühwerke, geriert die Band recht schnell in Vergessenheit. Zu schnell hatte sich die Musikszene entwickelt und die Presse überschlug sich vor Sensationsmeldungen, die neue richtungweisende Bands ankündigten. Eigentlich nicht der perfekte Zeitpunkt für eine Reunion sollte man meinen – oder eben doch? 2001 war es dann soweit, die Jungs meldeten sich mit einem exzellenten Live-Album zurück, welches für das angekündigte Studioalbum hoffen ließ. Auch nicht ganz selbstverständlich ist die Tatsache, dass man auf „Into The Now“ nach wie vor in Originalbesetzung musiziert und mit „Frank Hannon“ und „Jeff Keith“ zwei geniale Songwriter in den eigenen Reihen hat. Noch was darf gleich vorweggenommen werden – Tesla sind nicht der Versuchung erlegen Ihren ureigenen Sound einer Verjüngungskur zu unterziehen, wie es die meisten „Altrocker“ praktizieren, die ihren Sound in eine zweite Runde schicken, um mal einen kleinen wehmütigen Blick in Richtung „Skid Row“ zu wagen. Tesla schließen genau da an, wo man vor einigen Jahren die Arbeit ruhen ließ und mit „Mechanical Resonance“ oder „The Great Radio Controversy“ Meilensteine der Bandgeschichte gezimmert hatte. Dynamischer Hardrock, eine dominierende Rhythmusfraktion gepaart mit der rauchig markanten Stimme von „Jeff Keith“ war und ist was Tesla ausmacht. „Into The Now“ macht da keine Ausnahme und schiebt sich mit ausgestreckten Ellenbogen ins neue Jahrtausend. Gleich der Opener „Into The Now“ erfrischt mit astreinem achtziger Feeling und zelebriert richtig fetten Heavyrock der ohne großen Schnickschnack zum (Höhe-)Punkt kommt und diesen auch nicht mehr merklich verlässt. Das nachfolgende Look At Me ist ähnlich geartet, lebt jedoch mehr von der charismatischen Stimme des Frontmanns als der eher gittarenlastige Vorgänger. Anschließend geht’s etwas gemächlicher zu Werke, eingeleitet durch „Heaven Nine Eleven“. Ja ihr vermutet richtig Tesla leisten hierbei ihren musikalischen Beitrag zur Verarbeitung des amerikanischen Traumas vom 11. September. Ein Hardrockalbum ohne eine Ballade ist natürlich undenkbar, deshalb werden mit „Words Can’t Explain“ und „Caught In A Dream“ gleich zwei halbakustische Nummern geliefert, die durchweg überzeugen und angenehme Erinnerungen hervorrufen. „Got No Glory“ rockt dann wieder los und unterstreicht den leichten Blues-Einfluss der Rocker aus Sacramento. „Into The Now“ klingt dann mit erneut etwas ruhigeren Tönen aus und hinterlässt ein durchweg positives Gefühl. Um noch mal auf den Zeitpunkt der Reunion zu sprechen zu kommen – ja es war genau der richtige Zeitpunkt, dieses Scheibchen zu veröffentlichen und Fans gut gemachten Heavyrocks werden schon sehnsüchtig auf das Album gewartet haben – ganz sicher ohne enttäuscht zu werden. Der „Übersong“ ist allerdings nicht auf „Into The Now“ vertreten, deshalb 7 hoch verdiente Punkte.

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10.04.2004

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