Terrorstahl - Schweigen

Review

Die deutschsprachige Metal-Band TERRORSTAHL wurde im Jahr 2010 durch Andy Rösler alias The Reaper (Gitarre/Gesang) und seinem Bruder Sascha (Schlagzeug) gegründet. Bislang brachte man es auf die erste CD “Realität” und die Demo CD “Gebete eines Sünders”. Nach einigen Besetzungswechseln liegt nun mit “Schweigen” die neue 5-Track-EP vor. Der Sound der Band war anfangs stark durch Thrash-Metal-Bands wie SODOM und KREATOR geprägt. Jetzt gibt es durch die Hinzunahme eines dritten Gitarristen harte Gitarrenklänge aus sämtlichen Metal-Genres gespickt mit vielen Double-Lead-Parts. Das Ganze gepaart mit deutschen Texten und einer ausdrucksstarken und kraftvollen, angeschwärtzten Thrash-Metal-Stimme mit hoher Durchschlagskraft.

Die fünf Tracks von TERRORSTAHL auf “Schweigen” schnell besprochen

Der Titeltrack “Schweigen” beginnt mit einem unheilvollen, düsteren und schweren Riff, dass sich durch den gesamten Song zieht und den besungenen Wahnsinn schön unterstreicht. Insgesamt ein langsamer und schleppender Track mit einer fesselnden Melodie, der sich gut als Opener eignet und die hohen handwerklichen Qualitäten der Truppe aufzeigt.

Es folgt “Das Ritual”, das ebenso schleppend beginnt bevor es aber nach den ersten Takten deutlich an Fahrt aufnimmt. Getragen wird das Ganze von einem melodischen Riff, das dann wieder in den schleppenden Anfangspart übergeht und eine neue Strophe beginnt. Das Muster wiederholt sich erneut bis der Refrain ein weiteres Mal erklingt und der Song endet.

Überraschung mit weiblichem Gesang

Der dritte Song “Schwarze Witwe” überrascht durch sein hohes Tempo und dem pfeilschnellen Riffing. Das Lied offenbart mit dem Frauengesang eine weitere Überraschung und ist dadurch das abwechslungsreichste der gesamten EP. Nach dem zweiten Refrain wird es mächtig groovig bis das gelungene Gitarrensolo einsetzt und den Song weiter nach vorne peitscht und das Lied beendet.

“Seelensterben” wirkt da in der Folge etwas langatmig. Es gibt eine simple, aber eingängige Melodiefolge auf der Gitarre, die sich durch den gesamten Song zieht, aber auf Dauer etwas einfallslos wirkt. Dennoch mit einem coolen Text versehen und einem guten Refrain.

“Kathedrale der Angst” bildet den Abschluss dieser EP und ist ein guter Rausschmeisser, der durch seinen Groove schnell ins Ohr geht und auch hängen bleibt. Hervorzuheben ist hierbei die sehr gute Gitarrenarbeit über die gesamte Länge des Stückes. Hier wird quasi im Rock-Stil über alle Takte ohne Gesang sehr schön soliert. Toll! Allerdings wird der Refrain ein wenig überstrapaziert.

Eine kurzweilige EP die Stimmung macht

TERRORSTAHL machen auf “Schweigen” vieles richtig gut.

Was man allerdings bemängeln könnte, sind die oftmals etwas zu sehr offensichtlichen Reime, wie zum Beispiel „das Ritual lässt mir keine Wahl“ oder „du bist Sklave in der Kathedrale“. Das wirkt schon sehr vorhersehbar. Die KREATOR und SODOM Einflüsse blitzen auch noch hier und da durch, was aber durchaus positiv zu verstehen ist.

An der Produktion dagegen gibt es wenig auszusetzen, denn sie ist transparent und dennoch rau genug und passt zum Gesamtbild. Bleibt abzuwarten wie sich TERRORSTAHL weiter entwickeln und ob das Konzept auch auf Albumlänge funktioniert. Für den kurzweiligen Hörgenuss aber durchaus zu empfehlen.

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18.10.2021

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