Terror 2000 - Terror For Sale

Review

Eines ist sicher: TERROR 2000 haben während des Songwritings zu ihrem Drittwerk „Terror For Sale“ bestimmt nicht nur Alkohol zu sich genommen. Direkt der Chorus der Openers „Five Star Prison“ deutet es an, so es da heißt: „Cocaine and a bottle of J-J-J-Jack, in the name of the Lord, you gotta love it! Cocaine and Crack and J-J-J-Jack…“
Aber müssen wir bei Songtiteln wie „Metal Mosh Massacre“, „King Kong Song“, „Wrath Of The Cookie Monster“, „Flesh Fever Fiesta“, „Liquor Saved Me From Sports“, „Mummy Metal For The Masses“ oder „Bloody Blues Blaster“ (das Alliterationenfestival des Jahres!) ernsthaft über die Zurechnungsfähigkeit der Musiker reden? Nein! Wieso auch? Auch im Thrash Metal darf mal ungezwungen gelacht werden. Gute Laune muss nicht immer aus Erlangen kommen. Angst haben, dass der SOILWORK/DARKANE-Ableger völlig im rosanen Klamauk versinkt, muss man zu keiner Sekunde haben. Zum einen sind die Lyrics einfach zu sehr mit ironischem Augenzwinkern gesegnet, als platt-plakativ dem Kindergarten entsprungen. Zum anderen liefern die Jungs hier ein Thrash-Album der Extraklasse ab, dass alles hat: old-schoolige Auf-die-Fresse-Riffs, fiese Gitarrenraserei, moderne Grooves, sicke Chor- und „fieping voices“-Arrangements (manchmal sogar Glam-verdächtig!) und jede Menge Hummeln im Hintern.
Dass sich Björn „Speed“ Strid und Klas Ideberg abseits ihrer seriöseren Hauptbands mal richtig austoben wollten, macht ein Stück wie „King Kong Song“ deutlich: absolut schwarzhumorig-ironische, auf das Business bezogene Lyrics, verrückt-mehrstimmige Vocals und ein über allem thronender Monster-Groove. Man kann sich ein feistes Grinsen einfach nicht verkneifen. Zudem hat „Terror For Sale“ den Vorteil, nicht so auf Hochglanz poliert zu sein wie z.B. „Stabbing The Drama“ oder „Layers Of Lies“. Ein growlender, keifender und shoutender Strid klingt zuweilen wie zu „The Chainheart Machine“-Zeiten („Cheap Thrills“), die Produktion ist erdig-rau, aber dennoch druckvoll, und mitten in „Flesh Fever Fiesta“ wird plötzlich DEEP PURPLEs „Smoke On The Water“ angespielt. Alles klar?
Abwarten! Geht noch besser: Wenn sich zum Abschluß in „Bloody Blues Blaster“ (heißer Kandidat für den Songtitel des Jahres) brutalste Grindausbrüche mit Jazzeinlagen abwechseln und man sich latent an die durchgeknallten Franzosen von CARNIVAL IN COAL erinnert fühlt, versetzt einem ein Gastauftritt von Donald Duck den finalen Todestoß.
„Terror For Sale“ – kurzweilig, knallhart, durchgeknallt, einfach unterhaltsam!

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16.11.2005

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