Ein Livealbum aus Japan, woohooo, welch Seltenheit! Ja, ich klinge vielleicht gerade ironisch oder genervt, aber es gibt wirklich nichts, was diese CD in irgendeiner Weise lohnenswert oder unverzichtbar macht und ihren Kauf rechtfertigt. TERROR 2000 sind eine geile Band, daran besteht kein Zweifel. Ihre beiden Studioalben „Slaughterhouse Supremacy“ (2000) und „Faster Disaster“ (2002) sind hochexplosive Thrash-Granaten, keine Frage. Aber die Veröffentlichung von „Slaughter In Japan Live 2003“ ist mir ein Buch mit sieben Siegeln. Die Jungs um Speed Strid (v/b, SOILWORK) und Klas Ideberg (g, DARKANE) haben zwar eine kleine Fangemeinde, was aber nach gerade mal zwei (wohlgemerkt guten, aber leider wenig beachteten) Platten keine Livescheibe unumgänglich macht. Noch dazu ist der Sound dieser in Tokyo während ihrer Tour mit DESTRUCTION im Mai letzten Jahres mitgeschnittenen Aufnahme dermaßen mies, dass sich TERROR 2000 hiermit bestimmt keine neuen Fans erschließen werden. Strid und Ideberg gehören zu den besten ihres jeweiligen Faches. Unglücklicherweise wird davon auf „Slaughter In Japan“ aber kaum etwas deutlich. Die Intensität der Vocals gleicht der einer lauen Sommerbrise, sofern der Gesang überhaupt zu hören ist. Ideberg kommt zwar noch etwas besser weg, aber auch viele seiner filigranen Gitarrenfeinheiten gehen einfach im Brei unter. Eigentlich schade, denn setlisttechnisch haben TERROR 2000 das Beste ihrer zwei Platten auf diesen Rundling gepackt. Doch da der Schwedenvierer eben im Studio zweimal eine Bombe mit gewaltiger Zerstörungskraft gezündet hat, entfaltet dieser Livemitschnitt gerade mal die Wucht eines harmlosen Silvesterknallers. Demnach ist „Slaughter In Japan“ für TERROR 2000-Neueinsteiger überhaupt nicht geeignet und auch Fans der Truppe sollten mindestens fünf Nächte darüber schlafen, ob sie sich dieses verunglückte Livedokument samt Soundsuppe ins Regal stellen wollen. Ich würde es eher in die Tonne kloppen. Daran kann auch das völlig zerkloppte ELVIS PRESLEY-Cover „(You’re The) Devil In Disguise“ nichts mehr ändern.
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