Terminalist - The Great Acceleration

Review

Geschwindigkeit dominiert ihr Subjekt. Das beschreibt nicht nur die Natur des Thrash Metals, sondern auch den Gedanken der Dromologie, welche vom französischen Philosophen Paul Virilio geprägt wurde. Das dänisch-amerikanische Quartett TERMINALIST legt dieser These ihre Texte zugrunde. Auf ihrem Debüt „The Great Acceleration“, welches von niemand geringeren als Lasse Ballade (SLEAGT, KONVENT, ALKYMIST) produziert wurde, bedient sich die Gruppe aus einem breiten stilistischen Spektrum: Natürlich sind klassische Thrash-Metal-Elemente enthalten, aber die Hyperthrasher würzen ihre Suppe sehr dunkel. Das Epos ‚Invention Of The Shipwreck‘ steht dank der durchgängigen Blastbeats und des häufigen Tremolos dem Black Metal näher. Passagenhaft zeigen sie ihr Interesse am Progressive Metal. Dabei verbinden sie all diese Einflüsse mit spielerischer Leichtigkeit.

Der Opener ‚Relentless Alteration‘ zeigt als eine Art Overtüre auf, was den Hörer auf dem Album erwartet. Das bereits genannte ‚Invention Of The Shipwreck‘ überzeugt durch seine Durchdachtheit. Eine weitere Stärke der Band ist, dass sie sich nicht davor scheuen, prägnante Melodien zu verwenden. Dennoch gibt es einige Schönheitsfehler: Bei ‚Terminal Dispatch‘ und ‚Estranged Reflection‘ fehlen den Songs eine Klammer und die Refrains fallen teilweise ungelenk aus. Davon sollte man sich aber nicht darüber hinweg täuschen lassen, dass „The Great Acceleration“ 35 Minuten aufregenden Metal darstellen, an deren Ende vor allem eine Erkenntnis steht: Auch im Thrash Metal ist Geschwindigkeit nicht alles.

05.05.2021
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