Amerika gleicht aktuell einem Pulverfass – so empfinden es laut eigener Aussage auf jeden Fall die fünf Jungs von TERMINAL NATION, die keinen Hehl aus ihrer angepissten Haltung gegenüber der aktuellen Lage ihres Heimatlandes machen. Diese Wut wird nun auf dem ersten Longplayer “Holocene Extinction“ in einer oldschooligen Mischung aus Death Metal und Hardcore verpackt.
“Holocene Extinction” – Oldschool Metal, aktuelle Themen
Schon die ersten Sekunden von “Cognitive Dissonance“ lassen den Verdacht aufkommen, dass vor allem BOLT THROWER und deren “Those Once Loyal“ zu den Vorbildern der fünf Jungs aus Arkansas gehören. Wie ein junger Ingram kotzt sich Sänger Stan Liszewski wütend aus, Midtempo-Riffs untermalen das Ganze mit einer schleppenden, schweren Atmosphäre. Ab und an wird das Tempo angezogen und geblastet, am besten im dreißig Sekunden langen ”Thirst To Burn“ auf den Punkt gebracht – BLOODBATH lassen grüßen. Überhaupt hat man das Gefühl, dass sich TERMINAL NATION ab der zweiten Hälfte regelrecht in Rage spielen: Das Tempo wird angezogen und das Gefühl von Chaos wird, zum Beispiel in “Revenge“, mit einem Psychopathen-Lachen des Fronters drastisch untermalt. Dazu passt auch die Produktion, die, ob gewollt oder ungewollt, die Oldschool-Atmosphäre von “Holocene Extinction“ mit ihrem Keller-Sound wunderbar untermalt. Schade eigentlich, dass es nach der kontinuierlichen Steigerung zum Ende hin mit “Disciple Of Deceit“ und “Age Of Turmoil“ keinen großen Knall gibt, sondern eher zwei schleppende Rausschmeißer, die im Kontext des Albums ein wenig untergehen.
In Amerika knallt es, TERMINAL NATION liefern den Sound dazu
Dem Fünfer aus Little Rock gelingt es mit der ersten großen Veröffentlichung unerwartet gut, den aktuellen Zeitgeist und die Wut einer Generation in einem Oldschool-Death-Metal-Gewand zu vertonen. Für Fans von DISMEMBER, BOLT THROWER oder auch BLOODBATH ist “Holocene Extinction“ wärmstens zu empfehlen. Es bleibt spannend, wohin sich TERMINAL NATION in den nächsten Jahren entwickeln, das Potenzial für mehr ist definitiv da.
Text: Fabian Just
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