Terminal Choice - New Born Enemies

Review

Umtriebig ist Chris Pohl ja schon – neben einem neuen Album von BLUTENGEL gibt es dieses Jahr auch noch neues Futter für die Anhänger von TERMINAL CHOICE, neben TUMOR und SEELENKRANK, einem weiteren Projekt aus der Schmiede von Chris Pohl.
Nichts für zarte Darkwave-Seelen bietet „New Born Enemies“, der Nachfolger des vor drei Jahren erschienenen Albums „Menschenbrecher“. Die neue Scheibe macht da weiter, wo das Vorgängeralbum aufgehört hat – die Elektronik tritt noch weiter in den Hintergrund, noch gitarrenlastiger präsentieren sich TERMINAL CHOICE auf „New Born Enemies“. Der gewohnte Stil der Band ist natürlich weiterhin erkennbar, trotzdem wirkt das neue Album insgesamt noch härter als seine Vorgänger. Nach einem völlig lächerlichen Intro geht es mit „Golden Days“ dann auch gleich ordentlich los – ein Song, der dank seines recht eingängigen Refrains den Einstieg in das Album etwas erleichtert und der durchaus Potenzial zu einem Clubhit besitzt. Nach der für meine Ohren doch ziemlich peinlichen Coverversion des 80er Hits „Don’t Go“ von Yazoo kracht es dann im weiteren Verlauf munter weiter, einzige Ausnahme bietet eigentlich nur das langsamere Stück „Nothing“. Problematisch ist dabei, dass viele der folgenden Songs beliebig austauschbar wirken. Nichts wirklich Überraschendes folgt im weiteren Verlauf, nur bei Songs wie „Devil Daddy“, „Little Seventeen“ oder „Rockstar“ horcht man eventuell noch bewusst auf. Der Rest „rockt“ dann in (un)gewohnter Terminal Choice-Manier vor sich hin, wirklich hängen bleiben wollen aber letztendlich nur wenige Tracks. Auch die sinnlos wirkenden, noise-ähnlichen Zwischenstücke sind ein Fall für die Skip-Taste, hinzu kommt der ein oder andere Totalausfall, beispielsweise der letzte Track „Wrong Business“, der in jedem Club als Rausschmeisser-Song Erfolg haben dürfte.
Fazit: Wer ein paar clubtaugliche, rockige Songs erwartet, sollte sich die Platte zulegen. Wer Chris Pohl eh noch nie mochte, wird ihn auch weiterhin nicht mögen. Wer Chris Pohl und seine Musik schon immer toll fand, wird auch „New Born Enemies“ lieben. Wer den Elektronik-Sound von TERMINAL CHOICE bisher immer ganz nett fand, sollte die neue Platte vorher anhören. Wer Alben mit grausigem Artwork mag, kann bedenkenlos zuschlagen.

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07.09.2006

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