Teramaze - Are We Soldiers

Review

TERAMAZE sind 1995 mit harten Tönen gestartet. „Doxology“ kann mühelos dem Thrash Metal zugeordnet werden. Beinahe 25 Jahre später sind von diesen Anfängen nur noch schemenhafte Erinnerungen geblieben. Warum das so ist, werden wir im nachfolgenden Bericht zum neuen Album „Are We Soldiers“ herausarbeiten.

TERAMAZE können nicht klein denken

„Are We Soldiers“ ist entsprechend groß, flächig und episch aufgeladen angelegt. Neben dezenten Prog-Anleihen liegt der Fokus auf symphonischen Metal, welcher durch seichte Melodien weitere Zugänglichkeit erhält. Passenderweise finden sich auf dem Album einige echten Ohrenschmeichler. „From Saviour To Assassin“ ist ein guter Anfang, spätestens mit dem Höhepunkt des Albums „Weight Of Humanity“ spielen TERAMAZE ihre gesamte Stärke aus. Progressive Verspieltheit und eine Prise Härte treffen auf einen unüberwindbaren Refrain. Stark.

Mit über eine Stunde Spielzeit verteilt auf zwei Schallplatten braucht man etwas Ausdauer für dieses überlange und große Album. Dennoch lohnt sich Geduld, denn auf der zweiten Albumhälfte tauen TERMAZE deutlich auf und setzen nach dem eher lahmen „M.O.N.S.T.E.R.S.“, neben dem bereits erwähnten „Weight Of Humanity“, weitere Ausrufezeichen. Lediglich der überlange Schlusstrack „Depopulate“ ist etwas zu sehr Effekthascherei ausgelegt.

Gerade ihre balladeske Seite leben TERAMAZE auf „Are We Soldiers“ häufiger aus. Dies kann dieses Magazin als metalorientiertes Medium natürlich nur in Ansätzen gutheißen. Unabhängig davon sind diese seichten Ausflüge in poppige Gefilde auch der Schwachpunkt des Albums. TERAMAZE überzeugen gerade dann, wenn es etwas härter und bzw. oder proggiger zu Werke geht. Die dem Bombast zugewandte Grundierung des Albums erstrahlt in diesen Momenten in ihrer vollen Farbenvielfalt und macht „Are We Soldiers“, leider nur zeitweise, zu einem echten Hörgenuss.

„Are We Soldiers“ ist ein tolles Album geworden! (nun das Kleingedruckte)

Und entführt den Hörer tief in die Klangwelten von TERAMAZE. Etwas mehr Liebe zum Heavy Metal hätte dem Album gut getan. Aufgeschlossene Hörer finden ein breit angelegtes und dennoch hochgradig zugängliches Album mit dem Hang zu großen Momenten.

14.07.2019
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