Terasbetoni - Metallitotuus

Review

TERÄSBETONI ist wahrscheinlich die Band, die mich in diesem Jahr am meisten von sich überzeugt hat. Mit gerade mal zwei Geburtstagskerzen auf ihrem Yes-Törtchen, haben es die vier jungen Burschen aus Finnland faustdick hinter den Ohren. Sie fabrizieren Schwermetall im Sinne des Erfinders. Der Flachteller mit dem unaussprechlichen Namen „Metallitotuus“ übertrifft viele Platten der altgediegenen Heavy Metal-Gilde und ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass TERÄSBETONI auch MANOWAR locker in die Tasche stecken, auch auf die Gefahr hin von Fans der ersten Stunde mit ihrer Gehhilfe vermöbelt zu werden. Heavy Metal mit Herz – das hab ich in letzter Zeit einfach vermisst. In Warrior-Manier servieren sie dem Auditorium alle Klischees der schwereren Gangart, denn wenn man ihre Musik hört, sieht man vor seinem geistigen Auge einen Krieger, gehüllt in Fell, die Faust pathetisch gen Himmel erhoben, mit wehendem Haar im Wind und das natürlich auf einem hohen Berg. Wenn das nicht jeden „wahren“ Metaller zu Tränen rührt. Doch über die überdurchschnittliche Qualität des Albums braucht sich keiner zu wundern, denn der Produzent ist kein geringerer als Anssi Kippo, der auch bei CHILDREN OF BODOM, SENTENCED und NORTHER seine Fingerfertigkeit am Reglerpult unter Beweis gestellt hat.
Die Midtempohymnen variieren gesanglich zwischen dem Knabenchor-Tenor eines Andrea Bocelli und dem etwas herberen Stimmchen eines Eric Adams von MANOWAR. TERÄSBATONI sind durch und durch finnisch. Nicht nur, dass sie in ihrer Landessprache singen, sie erinnern auch drum- und gitarrentechnisch an Formationen wie ENSIFERUM oder NORTHER. Sowohl der Mann an der Schießbude als auch der Guitarrero machen ihre Arbeit sehr gut. Der Sound ist fett und immer abwechslungsreich. Das Debüt der Finnen bekommt von mir das Prädikat „absolute Kaufempfehlung“. Wer sich also neu verlieben möchte, dem lege ich besonders „Taivas Lyö Tulta“ ans Herz und den Ladies die zwei obligatorischen Baladen „Metallisydän“ und „Maljanne Nostakaa“. So! Wer sich das Album jetzt nicht holt, ist selber Schuld!

17.07.2005
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