Tenet - Sovereign

Review

Wenn Jed Simon etwas anpackt und außerdem seine Langzeitkollegen Byron Stroud und Gene Hoglan dabei sind, dann hat das Hand und Fuß. Das wissen auch die Leute von Century Media und haben die Herren bereits vor Jahren für „Sovereign“ unterschreiben lassen.

Nun ist der halbstündige Kraftakt endlich draußen, und es heißt nichts anderes als: „Thrash like hell!“. Wer die Arbeit von Metalfan Simon kennt, der weiß, was sein neues/altes Projekt TENET zu bieten hat: Schmissige, fette Riffs mit 100-prozentiger Einschlagsgarantie, so wie man sie bereits von STRAPPING YOUNG LAD und ZIMMERS HOLE kennt. Stroud ist sein bassmatisches Rückgrat, während Hoglan den Derwisch am Schlagzeug gibt. Glen Alvelais von FORBIDDEN und TESTAMENT steht als zweiter Saitenfetzer zur Verfügung, das besondere Bonbon kommt aber in Person von Steve Souza, der mit LEGACY seine ersten Schritte gegangen ist (aus denen dann TESTAMENT geworden sind) und vor allem für seinen Gesang bei EXODUS bekannt ist. Und genau diese markante Stimme drückt das aus, wofür „Sovereign“ knapp 35 Minuten lang steht: Reinrassiger Thrash Metal mit deutlichem Old-School-Einschlag, ohne bunte Effekte, ohne ablenkende Experimente, ohne Keyboard-Geklimper einfach schnurstracks geradeaus auf die Zwölf.

Gleich mit dem ersten Stück „Being And Nothingness“ prescht das Quartett nach vorne, ‚full spead ahead‘, in Höchstgeschwindigkeit auf der Überholspur, keine Unterbrechung, keine Gefangenen. „Hail! Hail!“ ist eine weitere Granate dieses Kalibers, doch auch im etwas gemäßigteren Midtempo-Bereich können die neun Songs erfolgreich zünden. „Take A Long Line“ weiß im Refrain mit Gangshouts der gesamten Band zu begeistern, während das düster angehauchte „Going Down“ dann sozusagen der Tiefpunkt in Sachen Geschwindigkeit ist – Heavy!. Danach nimmt die Platte wieder deutlich an Fahrt auf. Messerscharfes Riffing, Doublebass-Attacken und Souzas derbe Stimme, dazwischen immer noch Platz für geile, melodische Soloeinlagen – Metal pur! ZIMMERS HOLEs letztes Album war schon eine Metaloffenbarung, aber viele Leute haben die Botschaft nicht mitgeschnitten. Bei TENET dürfte endlich der Groschen fallen, denn „Sovereign“ zeigt, dass selbst nach fast drei Jahrzehnten immer noch Alben möglich sind, die ohne Anbiederung an moderne Trends oder Vermischung unterschiedlicher Einflüsse und Stile auskommen und einem trotzdem die Rübe absäbeln.
Für den entsprechenden Sound standen Vincent Wojno (MACHINE HEAD, KREATOR, TROUBLE) und Andy Sneap (!!) zur Seite, schon die Namen dürften überzeugend genug sein. Fett, perfekt ausbalanciert – Sahne!

Einerseits verstehe ich, dass zum Old-School-Gefühl auch die eher kurze Spielzeit vom Original-LP-Format gehört, andererseits ist es schon schade, wenn nach dem Titelstück der Ritt dann schon vorbei ist. 35 Minuten können verdammt schnell rum sein. Aber auch wenn hier vielleicht noch ein, zwei Stücke mehr drauf gepasst hätten, ist Dauerrotation garantiert. „Sovereign“ ist ein bärenstarkes Metalgeschoss, welches den Erwartungen und dem Ruf der beteiligten Musiker absolut gerecht wird.

18.07.2009

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