Ten - Heresy And Creed

Review

Die Formation rund um Gary Hughes zählt seit langer Zeit mit zum Feinsten, das die britischen Inseln in Sachen Melodic Rock/ AOR anzubieten hat, auch wenn man in der Vergangenheit speziell was den „Zuckerguss“ des Balladen-Anteils betrifft, immer wieder die Grenze zum Kitsch überschritten hat.

Doch mit einer dermaßen sanftmütigen und einfühlsamen Stimme wie jener des Masterminds kann man nun eben mal keinen Power / Thrash zum Besten geben und so gesehen ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Gary und seine Mannschaft erneut für jede Menge gefühlvolle Momente sorgen.

Doch diese Gangart ist (zum Glück, um ehrlich zu sein) nur eines der Gesichter von TEN, denn über den Großteil der Spielzeit regiert sehr wohl der melodische (Hard)Rock. Zugelegt hat die Truppe meinem Dafürhalten nach vor allem in Sachen Ohrwurm-Faktor, lassen sich auf „Heresy And Creed“ doch gleich mehrere Hitaspiranten ausmachen. Nicht, dass Hughes und Konsorten bis dato keinen potentiellen Chartbreaker im Talon gehabt hätten, doch was die Dichte dieser betrifft, erscheint mir die Formation momentan stärker als je zuvor.

Angefangen beim knackigen – logischerweise mit orientalischen Gitarrenmelodien unterzogenen – Dosenöffner „Arabian Nights“ (das mich immer wieder an eine Art „AOR-Variante“ von VENGEANCE denken lässt, wohl des Themas wegen), über das balladesk eingeleitete, in weiterer Folge an JOURNEY erinnernde Mega-Hook-Monster „The Lights Go Down“, bis hin zum theatralisch-epischen „Raven’s Eye“, bei dem MAGNUM freundlich grüßen lassen, um nur die sichersten Treffer dieser Kategorie anzusprechen, erweist sich „Heresy And Creed“ den Großteil der Spielzeit als Melodiefeuerwerk, dem man sich nur schwer entziehen kann.

Zwar ist leider nicht das gesamte Material auf derart hohem Niveau – die Ballade „The Last Day“ entpuppt sich unspektakulär und animiert eher die „Skip-Tasten-Finger“ als dass die Seele gestreichelt würde und auch die modernen (!) Gitarren in „The Priestess“ hätten auf meiner Version der Scheibe nicht zwingend inkludiert sein müssen – in Summe jedoch haben TEN einmal ihrem guten Ruf als Edel-Export-Artikel des Vereinten Königreichs gerecht werden können und liefern essentiellen Stoff für die Melodic Rock /AOR-Gemeinde.

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28.10.2012

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