Ten - Babylon
Review
Die Bewertung dieses Scheibchens fällt mir nicht ganz einfach, denn ich muss gleich zu Anfang erwähnen, dass mir der zuckersüße und chartkompatible Melodic-Hardrock der Britten Ten in keiner Weise zusagt. Ich schließe deshalb die Möglichkeit nicht aus, dass andere Geschmäcker dieser CD weit mehr Punkten gegeben hätten als ich, aber hört nun erst einmal meine werte Meinung: Das fünfte Studioalbum der UK-Rocker bedient sich einer epischen Story als Grundlage, es wird also ein Konzeptalbum geboten. erzählt wird über die Dauer von zehn Songs eine Geschichte aus dem fernen Jahre 2999, Schauplatz ist eine riesige Neo-Metropole mit dem vielsagenden Namen Babylon. Der Plot ist rasch erzählt, ein begabter Computerhero verliebt sich in eine attraktive Kollegin, auf einer Betriebsfeier und wird das Pärchen von den bösen Chefs gemoppt, weil diese wohl eifersüchtig sind. Natürlich überschlagen sich die Ereignisse, das Mädel wird ermordet, der Held plant Rache usw. Nüchtern betrachtet muss man folgendes attestieren: Für das Album sprechen die handwerklich solide Arbeit, das schöne Cover und der Versuch, eine schöne, zusammenhängende Geschichte in musikalischer und lyrische Form zu präsentieren. Dagegen sprechen allerdings das seichte Level der Lyrics und das einfallslose Trallala der Mucke, die schon tausendmal verwendete Background-Story alla Blade Runner, Gattaca und was weiß ich was. Fazit: Alles an dem Album wirkt irgendwie kopiert, belanglos und abgespeckt. Keine wahre Perle, eher zweite Wahl, diese nett ausgemachte Mogelpackung. Wer jedoch auf musikalisch leichte Kost steht, ein paar Bon-Jovi-Alben im Schrank hat oder alles sammelt, was entfernt mit Science-Fiction zu tun hat, sollte zugreifen.