Tempus Fusion - To End It All

Review

Ein eigenwilliges, dafür aber sehr spannungsgeladenes Intro mit dem Titel „As We March To The Fields Of War“ (wobei dabei wohlgemerkt, nichts was in irgendeiner Form auf diesen Titel hindeutet zu vernehmen ist) eröffnet diese Scheibe, ehe die aus der Ecke Hampshire stammenden Briten mit „Abandon All Hope“ richtig ins Geschehen einsteigen und für Staunen sorgen.

Ihr Mix kommt nämlich unglaublich präzise, wobei man diesen wohl durchaus als Prog Metal bezeichnen kann, jedoch anmerken muss, dass schon in dieser Nummer ebenso Inspirationen aus dem Black („norwegische“ Atmosphäre) und Tech Death Metal (GOJIRA anyone?) zu vernehmen sind, die gut in das an sich eher luftig-lockeren Vortrag eingebettet wurden und zu einer in sich stimmigen Angelegenheit verwoben wurden.

Als härtetechnisches Gegenstück entpuppt sich der Seelenkrauler „This Automated Nightmare“, der hinsichtlich der Atmosphäre auch gut zu melancholischen PARADISE LOST-Stücken passen würde und gegen Ende hin gar dezent an aktuelle AMORPHIS abzüglich deren Folklore-Zutaten denken lässt.

Noch mehr an Abwechslungsreichtum offeriert der dreiteilige Titeltrack, der wohl nicht umsonst das Herzstück des Albums darstellt und mit insgesamt mehr als 20 Minuten Spielzeit durchaus die Bezeichnung „Monumentalepos“ verdient. Von Prog Metal der edlen Sorte bis hin zum Melo Death in eleganter, eingängiger SCAR SYMMETRY-Manier wird offenbar alles aufgefahren, was den Burschen während der Aufnahmen in Sinn gekommen ist, abermals jedoch nie, ohne den Faden zu verlieren. Bravo!

Gegen Ende hin werden dann auch Referenzen an die Vergangenheit einiger der Musiker bei den britischen Dark/Gothic Metallern von SEASONS END erkennbar und weiters fällt auf, dass TEMUPS FUSION offenbar bereits eine ganz Menge vom Songwriting verstehen, zumal sie den Zuhörer durch Spannungsbögen und Gänsehautmomente auf feinfühlige Weise in ihren Bann ziehen, um ihm dann durch fette Riffs und satte Grooves und Gefrickel (wobei die Burschen dabei mehrfach an ihre Landsleute von AEON ZEN denken lassen) die Rübe abzuschrauben. Sehr fein!

18.05.2013
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