Temple Of Dread - Hades Unleashed

Review

Soundcheck Juli 2021# 9

TEMPLE OF DREAD sind fleißige Männer. Das dritte Jahr in Folge veröffentlichen die Ostfriesen ein neues Album. Heuer widmen sich Jörg Uken und Co. dem Thema der griechischen Mythologie, wie der Titel bereits vermuten lässt. Sonst gibt es im Vergleich zu “World Sacrifice” (2020) oder “Blood Craving Mantras” (2019) kaum Neuerungen. Weiterhin wird oldschoolig-straighter No-Bullshit-Death-Metal geboten, der nahezu ausschließlich Vorbildern der Kategorie “stumpf” huldigt.

TEMPLE OF DREAD enttäuschen nicht, überraschen aber auch nicht

Die hingebungsvolle OBITUARY-und-ASPHYX-Verneigung, die TEMPLE OF DREAD fabrizieren, ist ohne Zweifel der Hit für eine unverfälschte Genre-Party. Groovige und effektiv-simple Riffgewitter wie “Necromanteion” oder das an BOLT THROWER angelehnte “Threefold Agony” wechseln sich gefällig mit Up-Tempo-Bolzen der Marke “Aithon’s Hunger” oder “Whores Of Pompeii” ab und würdigen fast alle Konsens-Klassiker des Death Metals. Falls sich schon jemand gefragt hat: ENTOMBED und Konsorten werden ebenfalls fleißig zitiert, allerdings ohne HM2-Sound.

Insgesamt ist das eine Menge Spaß innerhalb der klassischen LP-Spielzeit von 39 Minuten. Trotz hohem Unterhaltungswert sei aber betont, dass TEMPLE OF DREAD faktisch über kein Alleinstellungsmerkmal verfügen. Alles solide gedacht und kompetent umgesetzt; hervorragend produziert ist “Hades Unleashed” von der Band selbst auch noch. Der Rest zeugt von einem profunden Studium des Genres der Jahre 1988 bis 1991, jedoch nicht hörbar von kompositorischer Leidenschaft.

“Hades Unleashed” – Prädikat “Insgesamt empfehlenswert”

So setzen TEMPLE OF DREAD zwar kaum mehr als eine Fußnote in Sachen Death Metal, aber –eine, die mit allen Wassern gewaschen ist. Vielleicht ist “Hades Unleashed” deswegen streckenweise zu brav, um die ganz großen Gefühle zu wecken. Der Entertainmentfaktor der Niedersachsen ist dafür umso höher – und das ist prinzipiell schonmal viel Wert. Nur sollten sie zukünftig entweder ihr immenses Veröffentlichungstempo etwas drosseln, oder in das ein oder andere Alleinstellungsmerkmal investieren, bevor sie sich selbst in die Überflüssigkeit spielen. Sie wären nicht die ersten …

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16.07.2021

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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3 Kommentare zu Temple Of Dread - Hades Unleashed

  1. Dor Leo sagt:

    Richtig klar ist es mir nicht wo der Johannes mit seinem Review hin will. Zunächst sind die Songs gefällig, machen eine Menge Spass, dann aber fehlt die Innovation und kompositorische Leidenschaft. Was den nun? Abschließend scheints ja doch ganz ordentlich zu sein.
    Welches Alleinstellungsmerkmal soll’s den der Meinung nach werden, vielleicht wartet die Band auch nur auf einen Vorschlag. Dieses Kriterium kann man auf 80% neuer Veröffentlichungen anwenden, nehm ich noch Bands raus die allein durch die Stimme des Sängers markant sind, hält sich die Alleinstellung in überschaubaren Grenzen. Worauf ich hinaus will, man muss nicht immer das Rad neu erfinden. Die Mischung passt doch und bekomm ich jedes Jahr ’ne “gute Laune“ Platte auf den Tisch, soll es mir recht sein. Nichts für ungut, finde nur diesen Alleinstellungszwang überstrapaziert, wenn jede Band Zwölfsaitensolis, Flötenspiel oder gottbeware Keyboard Teppiche in ihre Songs quetscht ist’s auch nicht prickelnd.

  2. he4rtle55 sagt:

    Bisher mit unter die beste Death Metal Scheibe des Jahres. Hammer Teil!

    10/10
  3. elLargo sagt:

    Klare Steigerung zu den ersten beiden Alben!
    Was ein Gewitter… die Scheibe macht einfach nur Spaß.

    10/10