Tempesta - The Other Side

TEMPESTA dürften den wenigsten Lesern unserer heiligen Hallen bekannt sein, spielt sich das Gros des Materials der Eidgenossen aus der Schweiz doch im vergleichsweise gemäßigten Bereich ab. Hier ein wenig Hardrock (CINDERELLA oder TESLA) und dort ein wenig Southern Rock sowie einzelne Metal-Riffs und – neuerdings – das Ganze mit einem Spritzer Country versehen und fertig ist das Soundgemisch, welches die Schweizer auf „The Other Side“ auffahren.

Mir sind die Jungs vor gut zwei Jahren livehaftig mal als Support von SAVAGE CIRCUS und CIRCLE II CIRCLE über den Weg gelaufen, wo ich sie allerdings als wesentlich härter und metallischer in Erinnerung hatte. Sänger Reto Thalmann kann zudem streckenweise wie der kleine Bruder von James Hetfield (METALLICA) klingen.

Produziert wurde das Scheibchen im Übrigen von Michael Bormann (ex-JADED HEART) und das hervorragend. Nicht vergessen werden sollte auch der Mix und das Mastering, welche auf das Konto von Al Sutton geht (u.a. KID ROCK, SHERYL CROW). Viele Stücke kommen trotz den guten Sounds etwas zahnlos und vor allem wenig nachhaltig daher. TEMPESTA sind auch 2009 nicht das Gelbe vom Ei, aber sicher auch nicht ohne Potential und Lichtblicke. Leicht Country-beeinflusster Rock, der nicht weh tut, aber eben auch nicht weltbewegend ist, wird geboten. Ein durchschnittliches Rock-Album, welches gleichermaßen mit schwächeren Nummern („Nashville“ oder „No Matter What They Say“) und durchaus gelungenen Stücken („The Way It Is“ oder einem Duett mit Rachel Williams Namens „I’m Sorry“) gesegnet ist, wartet somit auf potentielle Hörer. Meine sprichwörtliche Zerrissenheit drückt sich dann – wenig überraschend – auch in der Note aus, welche im Grunde weder Fisch noch Fleisch ist…

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