Tempest - Point Of No Return

Review

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Nuklearraketenstart auf dem Albumcover. Zackiges Logo. Düsteres Intro. Bellende Vocals. Jede Menge Riffs. Nein, TEMPEST halten nicht hinterm Berg, dass Old School Thrash Metal ihr Ding ist. Vier Jahre nach „When Hate Has Dominion“ legt das Quartett aus Aachen den Nachfolger „Point Of No Return“ vor – und setzt in jeder Hinsicht einen drauf.

TEMPEST legen ihre Einflüsse offen

Die Einflüsse heißen heuer wie damals TESTAMENT, EXODUS und alte METALLICA. Bay-Area-Sounds regieren auf „Point Of No Return“. Doch gelingt TEMPEST das Kunststück, trotz der offenliegenden Einflüsse, nie wie eine bloße Kopie oder gar ein müder Abklatsch der großen Vorbilder zu klingen.

Das liegt insbesondere daran, dass die Band im Gegensatz zu vielen Genrekollegen einen großen Wert auf echte Songs legt. Viel zu oft verkommen Thrash-Platten zu einer Ansammlung cooler Riffs, die sich nie zu einem großen Ganzen zusammenfügen. TEMPEST wirken dem mit cleveren Arrangements entgegen, wenn sie etwa in „Unbroken“ den Fuß für atmosphärische Arpeggien vom Gas nehmen oder zur Mitte des Albums den Mid-Tempo-Stampfer „Through The Pain“ von der Leine lassen.

Logo, innovativ ist das alles nicht. Aber es verleiht dem Album eine musikalische Dynamik und Dramaturgie, die vielen Genrekollegen abgeht. Dazu kommt der variable Gesang von Frontmann Phillipe Piris, der gekonnt zwischen Hardcore-artigen Shouts, hohen Schreiben und melodischen Einschüben wechselt. Derweil beeindruckt die Band auf instrumentaler Ebene mit technischer Präzision. Bei den Gitarren sitzt jeder Ton passgenau, während Bass und Schlagzeug eine rhythmische Einheit bilden, die zum Headbangen zwingt.

„Poin Of No Return“ ist Pflichtprogramm für Thrasher

Weiterhin lässt die astreine Produktion von Maciej Dawidek aufhorchen, an der sich manche Genreplatzhirsche ein Beispiel nehmen sollten. So einen gekonnten Spagat zwischen organischer Old-School-Attitüde und zeitgemäßem Sound gibt es leider viel zu selten zu hören. Insbesondere die Gitarren sägen wunderschön klar aus den Boxen.

Wer auf Thrash Metal der alten Schule steht, kommt um „Point Of No Return“ nicht herum. TEMPEST liefern mit der Platte ein rundherum starkes Werk ab, das zukünftig der Ausganspunkt von so manchem Wohnzimmer-Moshpit sein wird.

24.12.2022

"Irgendeiner wartet immer."

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1 Kommentar zu Tempest - Point Of No Return

  1. ClutchNixon sagt:

    Nicht nur im Refrain klingt der Mann nach dem jungen Matt Barlow. Geil!