Teitanblood - Seven Chalices

Review

Wäre TEITANBLOODs „Seven Chalices“ vor ARCHGOATs „The Light-Devouring Darkness“ veröffentlicht worden, hätten es die Spanier locker geschafft, ihre finnische Konkurrenz auf die hinteren Plätze zu verweisen. Denn im direkten Vergleich stinken ARCHGOAT doch ziemlich ab. TEITANBLOOD haben sich schon in der Vergangenheit durch Split-Veröffentlichungen mit NECROS CHRISTOS oder dem eigentlichen Projekt von Gitarrist Usurper („Of Eternal Condemnation And Inverted Crucifixion“ – sic!), PROCLAMATION, nicht zu Unrecht mit Ruhm bekleckert. Der eigentliche Aspekt, der mir damals jedoch nicht zugesagt hat, war der recht grottige Sound, der selbst für LPs unterirdisch war und somit der eigentlichen Härte TEITANBLOODs entgegen wirkte.

Nach immerhin 6-jährigem Bestehen jedoch wurde dieser Mangel bei dem Debüt „Seven Chalices“ korrigiert. Und was bleibt mir anderes zu sagen, als dass dieses Album direkt nach dem bombastischen Orchestral-Intro „Whore Mass“ nur so vor bestialischen Tempiwechseln, wahnsinnigen Riffs und dem kranken Growlen von Iniquitous („Templar Of Iron Black Faith And Deathrapist Redemption“ – sic!) nur so strotzt. Tiefe Bässe unterstreichen den zwischen gediegen, treibend, rockig und schnell gehaltenen Old School Blackened Death Metal. Durchzogen werden Knaller wie „Domains Of Darkness And Ancient Evil“ oder „Morbid Devil Of Pestilence“ mit arabischen und hinduistischen Chorälen, um den religiösen Aspekt der Ideologie TEITANBLOODs zu unterstreichen. Die Produktion knallt ihr Übriges heraus, um den mit Ecken und Kanten versehenen Stil zu betonen. Glasklare Sterilität wäre hier auch vollkommen fehl am Platze. Obschon TEITANBLOOD keine Experimente wagen, dümpeln sie gekonnt in ihrem eigenen, wiedererkennbaren Sound, ohne jedoch in eine Starre zu verfallen. „Seven Chalices“ verfügt, ohne pathetisch klingen zu wollen, über eine pervertierte, böse Macht, die sich durch jeden Song manifestiert. Wer hier nicht die Realität um einen herum vergisst und sich sofort auf anderen Bewusstseinsebenen befindet, dem kann wohl nicht mehr geholfen werden. Allerdings wäre für den Konsum von „Seven Chalices“ anzuraten, es bewusst zu hören. Für einen regelmäßigen Verzehr ist dieses Album einfach zu schade, da das Chaos den Hörer leicht zermürben könnte. Die richtige und nötige Wirkung wird es entfalten können, wenn der dafür passende Zeitpunkt ausgesucht wird.

Manche seien der durch nichts zu erschütternden Meinung, dass Bands, die sich bewusst dem Old School Black/Death Metal verschrieben haben, meist Dilettanten an ihren Instrumenten sind und ohne Kontrolle sinnfreien Krach produzieren. Das dies nicht immer der Fall sein muss, kann man am Beispiel von TEITANBLOOD erkennen. Zwar wurde auch bei „Seven Chalices“ nicht am Purismus gespart, aber die schwarzmagische Atmosphäre, die unermüdlich produziert wird, macht es zweifellos zu einem der einzigartigeren Black/Death Metal-Alben in diesem Jahr.

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14.05.2009

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