Technoir - Manifesto EP

Review

Lange war es ruhig um TECHNOIR – nach ihrem Album „Groundlevel“ sowie der Coverversion von „Love like blood“ nahm sich die Band um Steffen Gehring und Julia Beyer eine längere Auszeit.
Nahe lage daher Vermutungen, dass TECHNOIR damit Geschichte waren, nun erscheint mit der „Manifesto“-EP überraschenderweise wieder neues Material und ein Vorbote des demnächst erscheinenden Albums „Deliberately Fragile“. Es hat sich wenig verändert im Sound von TECHNOIR, deren Musik erneut vor allem von der tollen Stimme von Julia Beyer lebt, die zu den besten der Elektroszene gezählt wird. Dies untermauert sie erneut auf den insgesamt vier neuen Tracks, die es in verschiedenen Remixen auf der EP zu hören gibt. Am Auffälligsten ist dabei mit Sicherheit der Titelsong „Manifesto“, der sowohl durch überzeugendes Songwriting als natürlich auch durch den emotionalen Gesang von Julia Beyer zu gefallen weiß. Interessant in diesem Zusammenhang auch der zehnminütige „Manifesto“-Remix von BEBORN BEBORN, einer alteingesessenen deutschen Elektropop-Band – schön einmal wieder ein Lebenszeichen von den Jungs zu hören. Auch die weiteren Songs „Silence“ und „Liar“ schlagen in diese Kerbe, sind dabei etwas weniger eingängig als der Titeltrack und entwickeln ihre wahre Qualität eventuell erst nach mehrmaligem Hören.
Insgesamt klingen TECHNOIR ein wenig härter und experimentierfreudiger als damals, was sich auch in der Kooperation mit Remixern wie DJ RAM oder dem deutschen HipHop-Produzenten DJ Rabauke zeigt. Gerade diese Remixe sind es dann auch, die extrem in die Rubrik „Geschmacksache“ fallen. Viel besser gefallen mir da doch die alternativen Versionen von Elektroguru Daniel Myer von HAUJOBB und ROTERSAND.
Eine EP die Lust auf das Album macht – was will man mehr ?

19.09.2006

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