Taste Of Insanity - The Great Escape

Review

Ist es MetalCore? Ist es Neo-Thrash? Ist es beeinflußt von der New Wave Of American Heavy Metal? Oder ist es gar die aktuelle Form von Nu Metal? Fuck off! Scheißegal! Es ist verdammt gute Musik! Und noch dazu eine Eigenproduktion. Was die Holländer von TASTE OF INSANITY uns hier auf ihrem zweiten Lebenszeichen in die Kauleiste rammen, dürfte jegliche Vorreiter oben genannter Stile erzittern lassen, denn sie laufen Gefahr von einer deallosen Band in punkto Kreativität, Abwechslungsreichtum, Eigenständigkeit, Emotionalität, Brachialität, Frische und vor allem Qualität an die Wand gespielt zu werden. Noch ist dies zwar nicht soweit! Aber lange kann es nicht mehr dauern, wenn sich dieser Vierer hier so weiter entwickelt.
Doch der Reihe nach: Manch einer mag nach den eingangs gestellten Fragen ob der momentanen Schwemme solcher Veröffentlichungen laut schreiend „die große Flucht“ (höhö!) angetreten haben. Auf der einen Seite ist das auch verständlich, aber auf der anderen muss ihm nachgerufen werden, dass ihm mit „The Great Escape“ eine Platte entgeht, die gleichermaßen überraschend und ambitioniert daherkommt.
Warum? Weil es diese Oranjes etwas Mutiges probiert haben. Sie kombinieren in ihren 13 neuen Songs so ziemlich alles zwischen MACHINE HEAD, CHIMAIRA, SOULFLY, DEVILDRIVER, angesagten MetalCore-Kapellen, fiesem Death Metal-Riffing, würzigen Thrasheinlagen und sogar atmosphärischem Bombastkeyboard. Hinzu kommt mit Roeland Visser ein Sänger, der mit Grunts, Shouts, Kreischen, emo-cleanen und manchmal sogar an Layne Staley angelehnten Vocals so ziemlich alles drauf hat, was es an Hartwurstgesang gibt. Geht nicht? Geht verdammt gut. Man muss nur intelligente Songwriter haben, die aus diesem Wust, schlüssige Songs machen können, die einem roten Faden folgen und mit nie übertriebenen und nie den Hörer zu sehr fordernden Spannungsbögen glänzen.
Langeweile = Fehlanzeige. Stattdessen gibt es ständig neue Facetten von Wucht, Aggression und Filigranem (nein, kein Widerspruch!) zu entdecken. Schnellkonsumenten sei gesagt, dass aus diesen Gründen „The Great Escape etwas öfter als drei Mal gehört werden will. Hätten es die Jungs jetzt noch geschafft, einen waschechten Hit zu liefern, wäre sogar noch ein Pünktchen mehr drin gewesen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Auf jeden Fall im Auge behalten!

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08.09.2005

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