Der Titel „Reborn In Thrash“ ist durchaus programmatisch zu verstehen. Zwar nicht in dem Sinn, dass es sich nun um eine völlig neue Band handelt oder diese ausschließlich aus wiedergeborenen Christen besteht. Vielmehr haben TASKFORCE TOXICATOR mit Lysander Gerding jetzt einen neuen Schlagzeuger, ein neues SciFi-lastiges Logo und an einigen weiteren Stellschrauben gedreht. Die Band wirkt tighter, das Material passt vor allem besser zu Sänger Fabian Koch. So viel Veränderung, obwohl das Œuvre mit dieser Scheibe gerade mal knapp 20 Minuten dauert. Aber keine Bange. Das Prügel-Kommando aus dem Ruhrgebiet bleibt in ihrer Genre-Interpretation ziemlich orthodox. Gerade der Titeltrack greift mit seinen Breaks und Riffs die kompositorischen Grundzüge von „Kill ‚Em All“ auf.
„Reborn In Thrash“ – Eine Renaissance?
Ansonsten beweist die Gruppe etwas, was viele Genrekollegen verlernt haben. Dass sich nämlich auch innerhalb eng gesteckter Stil-Konventionen viel variieren lässt. So konzentrieren sie sich vor allem bei ‚Space Maneuver‘ und ‚Genetic Failure‘ darauf, wie sie eine ansprechende Dramaturgie verfolgen können, ohne dass sie zwangsweise auf die nächste Knüppel-Phase hinaus läuft. Gerade ‚Space Maneuver‘ und ‚Alien Facemelter‘ haben etwas anspruchsvollere Gesangslinien, die für den Sänger Koch aber zu hoch sind. Das gehört zu den wenigen Sachen, an denen es etwas auszusetzen gibt.
Taskforce Weltherrschaft
Mit „Reborn In Thrash“ ist dem Quintett ein überraschend rundes Werk gelungen, auf dem sie kluge Ideen mit dem Reinheitsgebot vereinen. Dabei kristallisiert sich noch kein Hit heraus, was natürlich nicht die Gesamtqualität der Veröffentlichung schmälert. Gerade bei Konzerten verursachen die Tracks zuverlässiger als entsprechende Animationen des Sängers einen Moshpit. Wenn die nächste Mission etwas länger dauert, haben TASKFORCE TOXICATOR ziemlich gute Chancen, sich eine gute Position in der deutschen Thrash-Szene zu ergattern.
Offenlegung: Der Gitarrist Dominik Rothe ist für uns als Redakteur tätig.
boar das Video ist nichts und lenkt nur ab, aber bei solcher Musik, muss ich sofort an Bier, Wiese, Sonne, Festival, Pommes, leicht einen sitzen…..denken. Ich bin soooo ausgehungert.