Tarot (AUS) - Glimpse of the Dawn

Review

TAROT? Achtung, Verwechslungsgefahr! Hierbei handelt es sich nicht um die Band von ex-NIGHTWISH-Bassist Marko Hietala, sondern um eine Gruppe aus Tasmanien. Diese haben sich gegründet als die Finnen inaktiv waren, beackern aber musikalisch ein leicht anderes Feld, sodass sie sich, abgesehen vom gleichen Namen, gut unterscheiden lassen.

Denn mit ihrem neuen Album „Glimpse of the Dawn“ tauchen TAROT ganz in jene selige Zeit ein, in der bluesige Melodien und Hammond-Orgeln den Ton angaben, aber auch knackige Hard-Rock-Riffs nicht fehlen durften. Abgerundet wird die Musik von gelegentlichen THIN LIZZY-Zwillingsgitarren und folkigen Songstrukturen, die zum Mittanzen einladen.

TAROT spielen souverän und entspannt

„Glimpse of the Dawn“ ist magisch und gemütlich. Wie aus einem Guss läuft das Album durch, entrückt in eine verträumte Welt und entspannt den Geist, bis das Whiskyglas aus der Hand fällt.

Dieser Dämmerzustand wird von guter musikalischer Handwerkskunst getragen. Klangen TAROT auf ihrem Debüt „Reflections“ aus dem Jahr 2016 noch etwas holprig, gibt es nun fast nichts mehr zu beanstanden. Souverän und ausgeglichen führen die Australier durch das Album, kommen in ihren Songs dabei stets auf den Punkt.

„Glimpse of the Dawn“ entstammt einer verträumten Nische

Es gibt also wenig zu Meckern, aber sonst auch nicht viel zu Loben. Es gibt immer mal wieder Momente, die aufhorchen lassen, zum Beispiel wenn ein längeres Solo einen Song noch einmal in neue Höhen trägt. Im Wesentlichen schwebt „Glimpse of the Dawn“ aber ereignisarm durch die Lüfte.

Der Langspieler bietet keine prägnanten Hits, aber auch keine Totalausfälle. Fans von Bands wie TANITH oder WYTCH HAZEL dürften mit dem neuen Album TAROT also vollends zufriedengestellt werden. Mit Hammond-Hard-Rock und englischer Folklore aus Tasmanien hat sich die Gruppe eine eigene verträumte Nische geschaffen, aus der es gerne mehr zu hören geben darf.

29.04.2024
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