Tarja - What Lies Beneath

Review

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Wer schafft es ein ganzes Review über TARJA TURUNEN zu schreiben, ohne darin NIGHTWISH zu erwähnen? Ich nicht, Projekt misslungen… Doch kommen wir nun auf das wirkliche Thema zu sprechen: die schöne Finnin mit der noch schöneren Stimme ist wieder am Start und präsentiert uns mit „What Lies Beneath“ Anfang September den Nachfolger zum richtig guten „My Winter Storm“. Natürlich stellt sich sofort die Frage, wie TARJA anno 2010 klingt. Ob sie einen radikalen Kurswechsel vorgenommen hat oder ihrer ureigenen Stilistik treu geblieben ist. Um gleich einen Faktor vorweg zu nehmen: TARJA klingt auch auf „What Lies Beneath“ noch unverkennbar nach TARJA, das Ganze ist aber definitiv einen Tick moderner und rockiger angelegt.

Lebte „My Winter Storm“ noch größtenteils von seinen atmosphärischen, filmisch angehauchten Momenten, kommt die neue Platte geradliniger, einfach kompakter daher. Während das vorab präsntierte „Falling Awake“ Metal-lastige, eingängige Elemente à la frühere NIGHTWISH zu bieten hat, wählt „Until My Last Breath“ eher die poppigere Schiene und „Crimson Deep“ gibt eine balladeske, ruhige Stimmung vor. Obwohl mit dem düsteren, manchmal etwas zähflüssigen „Dark Star“ und dem unrhythmisch, überraschenden „Anteroom Of Death“ zwei ganz starke Tracks vertreten sind, kann „What Lies Beneath“ nicht mich wirklich zur Gänze überzeugen. „I Feel Immortal“ ist zwar typisch TARJA und hat eine nette Melodie zu bieten, hat aber absolut keine packenden Momente intus. Ähnlich verhält es sich mit „Underneath“, das sich musikalisch nicht wirklich entfalten kann. „Little Lies“ hat da schon ein wenig mehr zu bieten, ist aber trotz seines eingängigen Refrains kein Übersong geworden.

Zum Zeitpunkt des Reviews hat der Rezensent unerklärlicherweise keinen Zugriff auf die beiden restlichen Songs „Rivers Of Lust“ und „The Archive Of Lost Dreams“ erhalten und deshalb können diese auch aus derzeitiger Sicht nicht mit in die Bewertung einfließen. Die neun übrigen Songs auf „What Lies Beneath“ sind meiner Meinung nach ein netter Überblick über TARJAs bisheriges Schaffen, das alle lebenswichtigen Elemente ihrer Musik gut zusammenfasst. Obwohl die Ausrichtung des Albums definitiv rockiger als noch auf dem Vorgänger ist, ist „What Lies Beneath“ nicht mehr als ein gutklassiges Album, das knapp an einer 8er-Bewertung vorbeischrammt. Die Platte wird TARJA- und auch NIGHTWISH und Konsorten-Fans mit Sicherheit wieder gefallen, mir persönlich fehlen einfach ein paar griffige Momente und Details, die aus dem Ganzen ein sehr gutes Album machen…

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18.08.2010

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4 Kommentare zu Tarja - What Lies Beneath

  1. Anonymous sagt:

    "Schöne Finnin mit noch schönerer Stimme"? Na, da sieht man mal wieder: alles Geschmackssache.

  2. mathias.klammer sagt:

    An den Herrn Doktor von Pain: Finde deinen Kommentar absolut geil! Und wie du sagst: Alles ist Geschmackssache!

  3. darkstain sagt:

    Der Kommentar (von Dr von ) ist aber auch unnötig wie sonstwas. Irgendwie.

    BTW .. die Musik ist nun wirklich kein Gothic Rock. Es ist schade, dass ein Musikmagazin nicht mal ein Genre richtig bestimmen kann.

  4. Anonymous sagt:

    "What lies beneath" ist meines Erachtens nach keine leichte Kost. Die Songs sind um einiges härter ausgefallen als erwartet und die orchestralen Parts gehen mehr in die Tiefe als auf dem Vorgänger. Die Mischung aus sehr ruhigen Passagen mit Tarjas unbeschreiblicher Stimme und einem starken Metalpart ist nicht neu, aber hier auf eine Art umgesetzt die bisher einmalig ist. Mit Gothic Rock hat das kaum zu tun, da die Metalparts sehr New Metal lastig sind und ich mich von der Gitarrenarbeit her manchmal wirklich an Slipknot erinnert fühle, z.B. "We are" oder "Still of the night".(Nur auf der Deluxe Edition) Die Songs sind kantiger, facettenreicher und vor allem anspruchsvoller geworden, wie zum Beispiel der Opener "Antheroom of Death". Ob dies positiv zu bewerten ist, liegt im Auge des Betrachters oder besser im Ohr des Hörers. Klar ist jedoch, dass Tarja sich mit "What lies beneath" ein ganzes Stück von dem immer noch an ihr haftendem Nightwich-Image entfernt hat, dem man als Fan ebenfalls wieder zwiespaltig gegenüberstehen kann. Ich für meinen Teil bin froh, dass sich Tarja für diesen Weg entschieden und nun doch einen eigenen Stil gefunden hat: Eine Mischung aus Classic, Oper und New Metal. Ich bin gespannt wie es weitergeht…

    8/10