Von Geistern und Gespenstern erzählt uns TARJA auf ihrem neuen Weihnachtsalbum. Dabei leuchten bei „from Spirits and Ghosts (Score for a dark Christmas)“ nicht nur vier Adventskerzen auf grünen Tannenzweigen, sondern gleich zwölf lodernde Songs entfachen ein selig-atmosphärisches Feuer voller Emotionen.
TARJAs Weihnachtsgeschenk an ihre Fans…
2006 hat TARJA schon einmal traditionelle Weihnachtslieder auf ihrem Album „Henkäys Ikuisuudesta“ eingesungen, wenngleich sie mit ihren damaligen finnischen und englischen Interpretationen ein anderes Publikum angesprochen haben dürfte, als sie es nun mit ihrem düsteren Weihnachtswerk tut. In einer dreiviertel Stunde berührt die finnische Ausnahmesängerin nun die Herzen derer, die das Christfest weniger in Stress, Glitzer und Trubel, sondern in Innigkeit, tiefer Besinnung und Nachdenklichkeit verbringen möchten. „O Come, O Come, Emmanuel“ heißt die erste Singleauskopplung, die seit Anfang Oktober erhältlich ist. Es lohnt sich allemal, das Video zum Adventslied schon vor der kontemplativen Weihnachtszeit anzuschauen: Denn TARJA präsentiert sich einerseits von ihrer dunklen und andererseits von ihrer hellen Seite. Voll knisternder Energie dringen die lateinischen und englischen Sätze über ihre blutrot geschminkten Lippen und bringen nicht nur die Eiszapfen der kühlen Winterlandschaft zum Dahinschmelzen.
Ähnlich melancholisch ist „Pie Jesu“ gehalten. Die Instrumente sind auf ein Minimum reduziert und TARJAs klassischer Gesang steht klar im Mittelpunkt. Allgemein wurde auf „from Spirits and Ghosts (Score for a dark Christmas)“ auf E-Gitarren und ähnliche Instrumente verzichtet, die auf den regulären Alben der Finnin zu hören sind. Vielmehr entsteht die musikalische Spannung durch dramatische Orchester-Arrangements, die unter anderem vom preisgekrönten, amerikanischen Filmmusikkomponisten Jim Dooley produziert wurden. Epochal und fast schon bedrohlich untermalen Streicher und Bläser zum Beispiel auf „O Tannenbaum“ die deutschen Lyrics oder hüllen „We Three Kings“ in ein erhabenes Klanggewand.
„from Spirits and Ghosts (Score for a dark Christmas)“ verbreitet die frohe Botschaft zwar nicht in gewohnter Manier, ist aber jedem TARJA-Fan genauso ans Herz gelegt, wie das erste Weihnachtsalbum der Sängerin. Und wem die Songs in dieser Form etwas fremd erscheinen, der sollte sich stets daran erinnern, dass es für TARJA selbst auch eine interessante Erfahrung war, Gothic-angehauchte Weihnachtslieder im Hochsommer am tiefblauen karibischen Meer zu produzieren.
Da heißt es: Aufpassen an den Festtagen, damit man auf dem ganzen schmalzigen Kitsch, den Tarja rausjodelt, nicht unterm Weihnachtsbaum ausrutscht.
Und immer wenn man denkt, schlimmer als das Trans-Siberian Orchestra kan es nicht werden …
Und immer wenn man denkt, schlimmer als das Trans-Siberian Orchestra kann es nicht werden …
Mit Tarja sollte man da aber immer rechnen 😉
Vielleicht bringt Doro noch ein Weihnachtsalbum raus,dann wirds wieder eng an der Spitze…
Exit Eden nicht zu vergessen, die brauchen nichtmal Weihnachten um klebrig zu werden.
Ist immer wieder erstaunlich warum der Markt für solche auf CD gebannte Körperverletzung so ergiebig ist.
Tarja wäre so an sich vielleicht gar nicht so schlimm, wenn sie es schaffen würde einfach mal ansatzweise natürlich zu wirken. Man sehe sich die Angels fall first-Promobilder an und vergleiche mit diesen Gruselphotos hier…passend dazu das O Tannenbaum-Lied…irgendwie schon fast wieder bewundernswert, denn das Ding ist echt so scheußlich, dass man wirklich Angst bekommen kann…sollte das das Ziel gewesen sein, dann hat sie das tatsächlich um ein vielfaches erreicht. Herausheben muss man aber tatsächlich, dass sie das Deutsche recht akzentfrei singt…wenn ich das mit Timo Rautiainen vergleiche (der tatsächlich mal wieder ein neues Album rausgebracht hat, leider nicht auf Deutsch), sind das schon Welten.
Musikalisch ist das Ganze halt auf nettem Kitsch/Filmmusik-Niveau, mit mehr Budget wären wohl sogar echte Instrumente drin gewesen. Ich behaupte ohne ihrem Gesang, fände ich das alles wesentlich besser.
Und wie kann sowas ernsthaft mit 8 von 10 Punkten bewertet werden?
An den Produktionskosten liegt das nicht, die WILL dass es nach Plastik klingt…
Zu der Frage warum so etwas 8 Punkte bekommt: Tarja arbeitet kontinuierlich daran Musik wieder unangenehm zu machen.das Projekt war wohl ein Erfolg, also 8 Punkte.
😀
Neoklassik als Genre ist mMn irreführend, Gothic sowieso, ich verorte diese VÖ eher in die Sparte Filmmusik/Trailermusik, mit Tarjas klebriger pseudokalssischer Gesangsattitüde, welche ich schon bei Nightwish fürchterlich fand, wird ein perfekt sitzendes Weinachtsprodukt für die ganze, vornehmlich weibliche, Familie daraus.
Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht. Noch verkauft es sich.
Mehr Fahrstuhl- als Filmmusik
Mit der musikalischen klasse von nightwish hat das soloschaffen von tarja halt auch echt nicht mehr viel zu tun. Natürlich muss man auch nightwish nicht mögen, denn ja, sie sind theatralisch, pompös und mitunter kitschig und da muss man schon offen für sein. Aber zwischen den liebevollen holopainen kompositionen und dem plastikmüll von tarja liegen dann doch galaxien.
Lesen Sie hier: „My Winter Shitstorm“. Ich fürchte aber, dass es trotzdem mehr als genug Leute gibt, die die Plastik-Grütze von Tarja kaufen.
irgendjemand sollte doch mal eine vernünftige User-Bewertung abgeben…
Stimmt. Auch wenn ich 1/10 für etwas zu wohlwollend halte.
Davon abgesehen. Ich kann gar nicht bewerten.
Habe gerechte 0/10 vergeben und die Bewertung wird nicht angezeigt. Und nun ist die Bewertungsmöglichkeit bei mir ganz verschwunden.