Dass die finnische Ausnahmesängerin TARJA TURUNEN (ex-NIGHTWISH) nicht nur Rock und Metal kann, sondern als ausgebildete Sopranistin auch in den Wirkungskreisen der klassischen Musik Fuß gefasst hat, dürfte sich herumgesprochen haben. Schon 2017 legte sie das Weihnachtsalbum „From Spirits And Ghosts (Score For A Dark Christmas)“ unter den Christbaum, womit schon angedeutet wurde, dass ein ähnliches Werk folgen würde. Satte sechs Jahre später liegt es nun auf dem Gabentisch: „Dark Christmas“ ist in der Gesamtschau bereits ihr drittes Weihnachtsalbum, das düstere Versionen bekannter Weihnachtslieder aus den Boxen kriechen lässt.
TARJAs düsteres Weihnachtsfest
Mit „Dark Christmas“ präsentiert die einflussreiche und stilprägende Sängerin zwölf Stücke, die künstlerisch und handwerklich vom Feinsten arrangiert sind. Auch stimmlich ist Tarja Soile Susanna Turunen Cabuli, wie sie bürgerlich heißt, immer noch ein Ohrenschmaus. Selbstverständlich ist das nicht, hatte sie doch in jüngerer Vergangenheit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Dass sie sich davon offenbar ganz gut erholt hat, beweist die Metal-Queen mit „Dark Christmas“ eindrucksvoll.
Um es vorwegzunehmen: Mit der Musik, die auf hiesiger Plattform üblicherweise kommuniziert wird, hat ein Weihnachtsalbum naturgemäß nicht viel am Hut. Dennoch wird die rabenschwarze und charismatische Atmosphäre des Albums mit routinierter Treffsicherheit ihre Zielgruppe finden, nicht nur unter den Die-Hard-Fans der Finnin. Zumal es sich hier um eine Art Familienprojekt handelt: TARJAs elfjährige Tochter Naomi nahm bei den Aufnahmen zu „Dark Christmas“ die Drumsticks (!) in die Hände. Früh übt sich!
Musikalisch klingt das Werk wie aus einem Guss, sodass es wohl ausreicht, einige Anspieltipps zu selektieren. Eröffnet wird die düstere Weihnachtsvorstellung mit „The First Noel“, einer schaurig-schönen Version des traditionellen englischen Weihnachtsliedes, das TARJA auf ihre eigene Weise interpretiert – Daumen hoch. In ähnlicher Machart gibt es Klassiker wie „Frosty The Snowman“, „Jingle Bells“ oder „White Christmas“ zu hören.
Auch bekannte Popsongs fallen in das „Beuteschema“ der Protagonistin. Das dauernervende „Last Christmas“ von WHAM! wird ebenso wie „All I Want For Christmas Is You“ von MARIAH CAREY einer musikalischen Metamorphose unterzogen, was den Songs einen ungewohnten, düsteren Anstrich verleiht. „Wonderful Christmastime“ von Sir PAUL McCARTNEY wird ebenso neu verpackt und erhält mit einem Kinderchor und E-Gitarren ein völlig neues musikalisches Design. Der Titelsong „Dark Christmas“ stammt aus TARJAs eigener Feder und stellt sich als eines der Highlights des Albums heraus.
Weihnachtsmusik wie aus einer anderen Welt
Wer das Fest auch mal mit alternativer musikalischer Untermalung erleben möchte, dem sei „Dark Christmas“ wärmstens empfohlen. Der Grundcharakter des weihnachtlichen Gedankens bleibt erhalten, jedoch nicht so, wie man es üblicherweise gewohnt ist.
Die klassischen Arrangements zünden punktgenau und breiten einen musikalischen Soundteppich aus, der dem Album das Sahnehäubchen aufsetzt. Zu loben wäre auch die Produktion, die es schafft, glasklaren Sound und TARJAs Stimmakrobatik unter einen Hut zu bringen. Unter dem Strich entpuppt sich TARJAs neues Weihnachtsalbum als überaus hörenswert, stimmungsfördernd und an keiner Stelle schmalzig oder langweilig. Von uns gibt’s jedenfalls eine lupenreine Empfehlung auch an diejenigen, die mit Weihnachtsmusik sonst nicht viel anfangen können.
Da sage ich ganz ignorant: Ich muss es nicht gehört haben, um es fürchterlich zu finden.
Schau dir ruhige Mal eines der Videos an. Den Grinch braucht man nicht mehr gucken. Wer vor Weihnachten Angst haben will, hat jetzt Tarja.
Wenn ich wissen wollen würde, wie die Leute ein Tarja-Weihnachtsalbum finden, ist eine Metal-Seite ganz klar die erste Anlaufstelle für fundierte Meinungen.. wobei eine reine Death/Black Metal-Seite sich noch mehr anbietet.
Klassische Arrangements. Aus der Dose. Geschenkt.
Es gibt gleichwohl eine (Non-Metal-)Cover-Version von Last Christmas, die mir zusagt:
https://www.youtube.com/watch?v=p5moyZuhwuQ (Death in Rome)
Gesalbte Weihnachten schon jetzt, werte Mitkommentarbereichforisten.
Klassik Kitsch Bombast und dazu Tarjas unerträgliches Gejaule. Da ziehe ich mir lieber Helene Fischer rein und das will was heißen.
Nach hören des Beispielsongs finde ich 9/10 durch die Redaktion…..mutig? Tollkühn? Fanatisch?
Ich trau mich nicht mehr, den Rest anzuhören, darum bewerte ich das nicht, aber für eine – größtenteils – Cover-Platte finde ich das ein sehr starkes Statement. Wenn alles so ist wie „Dark Christmas“ dann wurde ich vielleicht eher ne 4 geben?
Aber dann mochte ich Tarja schon nicht zu Nightwish Zeiten….
Unglaublich peinlich diese talentlose Heulsuse
ich konnte meine Angst auf das Video zu klicken nicht überwinden…