Tarja - Colours In The Dark

Review

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Nach der Trennung von NIGHTWISH im Jahre 2005 gab es zahlreiche Stimmen, die die Möglichkeit anzweifelten, dass TARJA auch auf Solpfaden in der Metalwelt Fuß fassen könnte. Dass diese Zweifler sich täuschten, hat die finnische Sängerin bereits mit ihren Alben “My Winter Storm” und “What Lies Beneath” bewiesen. Mit “Colours In The Dark” folgt nun ihr drittes Album als Solokünstlerin.

Und während auf “My Winter Storm” noch vieles an NIGHTWISH erinnerte und auch “What Lies Beneath” zumindest noch Spuren der vergangenen Ära zeigte, wirkt “Colours In The Dark” völlig losgelöst von TARJAs Wurzeln, frisch, inspiriert und voller Ideen und Facetten. Farbenfroh ist ganz dem Titel gemäß also das Wort, dass das dritte Full Length der Sängerin wohl am besten beschreibt. So finden sich auf “Colours Of The Dark” neben schnellen, härteren Nummern sowohl melodische Rocker mit Pop-Anleihen und elektronischen Spielereien als auch epische und in Orchester gebettete Hymnen, die Soundtrack-ähnliche Klangcollagen erschaffen.

Doch die Vielfalt allein sagt noch nichts über die Qualität des Albums aus. Die ist zwar überwiegend hoch, leider jedoch schleichen sich auch immer wieder Parts und teilweise ganze Songs ein, die mit Füllmaterial angereichert wurden und nicht auf ganzer Linie überzeugen können. Allen voran der Opener “Victim Of Ritual”, der zwar mit originellen spanischen Rhythmen bezirzt, in dessen seichtem Refrain TARJAs gerolltes “rrrrritual” jedoch eher zum Fremdschämen einlädt. Leider auch wenig punkten können das auf fantasievoll und episch getrimmte, aber leider eher gleichförmige und unspektakuläre “Lucid Dreamer” oder das in seinen orchestralen Arrangements starke, aber ansonsten songwriterisch leider etwas dürftige “Deliverance”.

Glücklicherweise jedoch finden sich auf “Colours In The Dark” auch so einige wirklich sehr gute Titel. So “500 Letters”, “Never Enough” und “Neverlight” mit ihren schönen, eingängigen Melodien und letztere beiden auch mit ihren groovigen Rhythmen, das theatralische “Mystic Voyage” oder die spannungs- und magiegeladenen “Darkness” und „Medusa“.

Alles in allem schrammt “Colours In The Dark” aufgrund seiner Durchhänger zwar an einer unbedingten Kaufempfehlung vorbei, man kann der Dame allerdings nicht absprechen, ein erneut starkes Album an den Start gebracht und ihren Status in der Metalszene bestätigt zu haben.

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16.09.2013

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