Tardigrada - Vom Bruch Bis Zur Freiheit

Review

Fast wäre das neue TARDIGRADA Album hier unter den Tisch gefallen, aber in Anbetracht dessen, was uns die Schweizer hier mit „Vom Bruch bis zur Freiheit“ entgegenschmettern, wäre dies ein fataler Fehler gewesen. Bereits der Vorgänger „Emotionale Ödnis“ ist bei uns schon äußerst gut weggekommen, was Kollege Stefan direkt mit 9 Punkten belohnte und genau an diesem Punkt setzt auch der Nachfolger an.

Vom Bruch Bis Zur Freiheit – Wo geht es hin?

Grundsätzlich findet man auch auf dem Zweitling ähnliche Zutaten wie beim Vorgänger, die drückende-melancholische Atmosphäre wirkt wie eine konsequente Fortsetzung des bei „Emotionale Ödnis“ eingeschlagenen Weges. Von Anfang an ziehen die rauschend-reißenden Riffs den Hörer in einen kargen, aber dennoch epischen Strudel, welcher immer von den, wie nach Vergeltung fauchenden Vocals, zerrissen wird. Vergleiche mit anderen Schweizer Formationen wie PAYSAGE D’HIVER oder DARKSPACE oder dem aus Italien stammenden Projekt EARTH AND PILLARS drängen sich förmlich auf, auch wenn TARDIGRADA einen etwas anderen Weg gehen und ihren Sound durchaus druckvoller gestalten und ein paar Nuancen weniger auf noisig-verrauschte Gitarrenwände setzen.

 

Auch lassen sich, im Vergleich zum Vorgänger, einige, wenn auch kleine, positive Veränderungen im Sound erkennen, denn zum einen klingt das Schlagzeug  griffiger, die Snare hat einen organischeren Sound und zum anderen sind Bass und Gitarre in sich, trotz aller Rohheit, wesentlich ausdifferenzierter. In Anbetracht aller beibehaltener Kompromisslosigkeit präsentieren sich TARDIGRADA im Detail hier wesentlich nuancierter und ausgereifter.

TARDIGRADA liefern hier im großen Stil ab!

„Vom Bruch Bis Zur Freiheit“ ist hiermit eine absolute Pflichtplatte, die jedem ans Herz gelegt sei, welcher mit atmosphärischen aber nicht weichgespülten Schwarzmetall etwas anfangen kann. Besondere Anspieltipps zu nennen ist bei diesem Album müßig, da es im Ganzen gehört werden sollte und so auch am besten funktioniert, aber der 16-minütige Titelsong, welcher hier das Album beendet, ist einfach schon ein Statement für sich.

01.10.2022
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