Mit neuer Sängerin, der aus dem Musical „We Will Rock You“ bekannten Peti van der Velde, greift das deutsche Crossover/Alternative-Gespann zum zweiten Mal an, und es fällt sofort auf, dass die Kapelle auf „#2“ weitaus dunkler, kantiger und melancholischer agiert als noch auf dem überwiegend „fröhlichen“ Erstling „#1“, was sich auch in den Texten manifestiert. Und auch wenn es die frühere Sängerin Dacia Briges kaum hören mag, haben TAPE mit der neuen Fronterin einen sehr guten Fang gemacht, denn selbige setzt in Sachen Emotionalität, Feeling und Power locker einen oben drauf.
Die Lücke, die Bands wie die GUANO APES hinterlassen haben, füllen TAPE auf jeden Fall weitgehend aus, zumal die Vogeldünger-Schimpansen selbst vor ihrer Auflösung tierisch abgebaut hatten. Weitgehend deshalb, weil das ein oder andere Stück auf „#2“ doch noch ein wenig beliebig dahertönt. Sehr begrüßenswert ist, dass sich die HamburgerInnen auf dem Zweitwerk mehr trauen und nicht mehr so glattgebügelt wie auf dem Majordebüt agieren. Wenn man sich im derzeitigen deutschen Crossover-Dschungel so umschaut, wird man schnell feststellen, dass TAPE qualitativ mit Abstand über dem Großteil der nationalen Konkurrenz stehen. Und RN’B mit metallischem Kreuzüber macht auch nicht gerade jeder. Nee, halt, da war doch noch die Soloscheibe einer ehemaligen Mitmusikerin, die sang- und klanglos in den Medien untergegangen ist. Ach so, habt ihr gar nicht mitbekommen? Na denn…
Fazit: Werk numero due ist ein Output geworden, der einige sehr coole, bärenstarke Nummern in sich birgt – zu wenige allerdings, um durchgehend zu begeistern.
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