Tape - #1

Review

Aus diversen Musiksendern dürfte das Debüt „#1“ der deutschen Band TAPE mittlerweile hinreichend bekannt sein. Diese Band wurde in einem so hohen Maße gepuscht das einem das Hören und Sagen vergeht. Man nehme die sexy Shouterin Dacia aus dem R&B-Bereich um eine gewisse optische Videokompatibilität zu erreichen, einen klassischen Nu-Metal-Schrubber wie der Leadgitarrist Gunnar und auch anderweitig auf musikalischen Gebieten sehr erfahrene Musiker. Was dabei rauskommt ist eine typische Marketingprophezeiung, welche sehr nach einem Reißbrettdesign klingt. Man organisiert noch ein paar Auftritte mit DISTURBED, KITTIE, STONE SOUR und lässt die Band außerdem bei den beiden Bombastfestivals Rock am Ring und im Park gastieren. Eine sehr hohe Frequentierung auf VIVA und MTV gibt dem Ganzen noch einen zusätzlichen Schub. Jawohl, dass lässt die Dollaraugen bei EastWest noch heller blitzen. „#1“ ist einfach ein zwiespältiges, teils ideenloses Album, dass aber, um auch ein paar positive Aspekte mit einzubringen trotzdem sehr melodiös und groovig klingt. Es drückt schon richtig fett aus den Boxen, daran besteht kein Zweifel, wenn dann aber sämtliche Melodien so sehr vorhersehbar sind, wie es bei TAPE´s „#1“ der Fall ist, verliert man wiederum relativ schnell den Spaß an der Sache. Um mit offenen Karten zu spielen: TAPE haben mit „#1“ sicherlich ein respektables durchschnittlich gutes Album abgeliefert, das sowohl sehr gut produziert ist, als auch auf die konventionelle Art überzeugen kann, dies aber noch lange nicht muss. Mit vielen ihrer musikalischen Trendmitstreitern können sie nämlich leider nicht mithalten. Dazu fehlt TAPE einfach das gewisse Etwas in der Suppe und nach wie vor wirkt die Band eher wie ein Produkt, als eine aus Überzeugung agierende Band. TAPE sind so wie es so wie es viele Marketingstrategen sehen, aber nicht sehen wollen. Eine musikalische Eintagsfliege, deren Debüt wie eine Bombe einschlägt, ein weiteres Folgealbum aber nicht mehr das gewünschte Interesse wecken wird. Ob´s je ein „#3“ geben wage ich zu bezweifeln.

13.11.2003
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