Wenn eine junge Band für ihr Debütalbum als Produzenten die Szene-Legende Flemming Rasmussen auswählt, braucht man wohl über die stilistische Ausrichtung nicht weiter zu philosophieren, schließlich konnte sich der gute Mann durch seine Arbeit mit METALLICA geradezu ein Denkmal setzen.
Da die vier jungen Norweger dafür offenbar aber auch ihr Label begeistern konnten, das diesbezüglich wohl ein klein wenig in die Tasche greifen durfte, scheint man zumindest in deren Reihen von der Qualität der Formation überzeugt sein. Zu Recht, denn TANTARA haben sich dem Thrash Metal im Stile der früheren Bay Area-Generation verschrieben und wissen jene Sounds wahrlich imposant darzubieten.
Zwar sind es im Endeffekt weniger die bereits erwähnten Herren an die man immer wieder denken muss, doch zumindest was das Gesamtklangbild betrifft, lässt sich deren Einfluss, wie auch das Handwerk von Rasmussen nicht von der Hand weisen. Durch unzählige verdammt lange, teils zunächst eher sperrige und erst im Laufe der Zeit nachvollziehbare Riff-Orgien sind es aber vordergründig eher Helden wie HEATHEN oder auch VIO-LENCE an die man bei „Based On Evil“ denken muss.
Nicht zuletzt auf Grund der Vielschichtigkeit, mit der die blutjungen Skandinavier loslegen, kommen mir gitarrentechnisch phasenweise noch MEGADETH, aber auch des Öfteren sogar die aktuellen MACHINE HEAD-Großtaten (vor allem im Monumental-Epos „Prejudice Of Violence“, der von getragen und nachdenklich bis hin zu brutal alles beinhaltet, was eine solche Komposition braucht) in den Sinn.
Alles in Butter? Leider nicht. Denn noch nicht ganz auf diesem Niveau agiert Fredrik Bjerkø in seiner „Zweitfunktion“ als Sänger. Der Bursche weiß zwar perfekt seine Aggressionen in Musik umzuwandeln, dennoch kommt sein mitunter eher heiseres Geschrei von der Qualität bei Weitem nicht an den überaus variantenreichen, immer wieder von melodischen und auch akustischen Intermezzi durchzogenen Instrumental-Vortrag heran.
In jenen, diesbezüglich wohl durchaus an EXODUS angelehnten Brachial-Geschossen, wie dem fulminant dargebotenen „Trapped In Bodies“, das durch einige perfekt integrierte Breaks und Wendungen auf über acht Minuten Spielzeit kommt und dennoch durch sein mächtiges Aggressivitäts-Potential besticht, passt die Stimme dagegen ganz gut, in Summe wär‘ ein klein wenig mehr an Abwechslung aber dennoch fein gewesen.
Dennoch ein wirklich gelungenes Debüt dieser Burschen, die bis dato lediglich im Underground von sich reden machen konnten und von daher mit Sicherheit einen Riesenschritt auf der Karriereleiter absolvieren können.
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