TANKARD, um den hübschen Kult-Frontmann Andreas “Gerre” Geremia, gehören nicht nur zu den dienstältesten und beständigsten Thrash-Metal-Formationen Deutschlands, nebenbei sind sie auch noch die sympathischste Truppe des Genres. Zwar konnten die Jungs nie so ganz an den kommerziellen Erfolg ihrer Chart-Scheibe „The Meaning Of Life“ anknüpfen, dennoch bestreiten die Mannen alle Jahre wieder den Prozess der Albumaufnahme aufs neue und werden, wie ein guter Wein, mit jedem Jahr besser.
Nicht wenige haben mit Krachern der Marke „Beast Of Bourbon“ oder „B-Day“ den Einstieg zu der unkomplizierten aber doch irgendwie genialen Mucke von TANKARD gefunden. Und auch das neue Album „Thirst“ wird niemanden vor den Kopf stoßen, der mit der Discographie der trinkfesten Institution aufgewachsen oder einfach nur neu dazugekommen ist. TANKARD sind, vergleichbar mit AC/DC im Hard Rock, ein Garant für hochwertige Thrash-Alben, was Nummern der Marke „Octane Warriors“, „Echoes Of Fear“, „Thirst“, „MyEvilFart“ (hargh hargh!) oder „Sexy Feet Under“ auf dem Album bestätigen. Und TANKARD machen, auch wenn sie dafür bekannt sind, nicht nur Spaß in ihren Texten. So z.B. bei „When Daddy Comes To Play“, bei dem man den Bierhumpen besser wegstellen sollte.
Die Kompositionen wirken zudem ausgeglichen und vor allem nicht gezwungen und hektisch eingespielt. Nein, es geht nicht langsam zu Werke, im Gegenteil, aber man merkt bei jeder Note, dass man keinen großen Druck hatte und unbedingt eine Platte einspielen musste. Die Spielfreude, die man zudem auch live immer wieder feststellen kann, bleibt der Band erhalten, während andere, vergleichbare Acts, sich schon ewig in der künstlerischen Rezession (ich weiß, Unwort des Jahres) befinden. Aber so ist das nun mal.
Das 14. Album der Frankfurter hat zusätzlich mal wieder einen mehr als fetten Sound, den man gerade bei den Scheiben Anfang der 90er immer wieder vermissen musste. Andy Classen tut dem Sound der Jungs einfach gut und weiß, wie man die Musik in Szene zu setzen hat. Die Gitarren sind fett aufgenommen, die Drums sind seit je her locker flockig und Gerre ist am Mikro eh über jeden Zweifel erhaben.
An TANKARD können sich so manche Artgenossen eine Scheibe von abschneiden. Zwar werden die Jungs wahrscheinlich nie wieder eine ausgiebige Tour durchziehen können, aber die Konzerte am Wochenende sind doch eigentlich auch für Fans viel besser. Und wenn man dann noch mit jedem weiteren Album eine Granate wie „Thirst“ unter die Fresslade geschoben bekommt, dann kann man nur froh sein, dass TANKARD nie aufgegeben haben. Vielen Dank Jungs, das werden thrashige Weihnachten!
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