Take Offense - T.O.Tality

Review

TAKE OFFENSE aus Kalifornien machen keinen Hehl daraus, wer ihre Vorbilder sind – ihre Landsmänner CRYPTIC SLAUGHTER, EXCEL und SUICIDAL TENDENCIES standen Pate für den Sound der Band, der sich zwischen Speed Metal, Thrash Metal und Crossover positioniert. Mit „T.O.Tality“ veröffentlichen sie ihr viertes Album, das sie über zwei Jahre hinweg aufgenommen haben. Mit viel Skatepunk-Attitüde und einer gehörigen Portion Rotzigkeit will die Gruppe um Sänger Anthony Herrera auf dieser Seite des großen Teichs an Bekanntheit hinzugewinnen.

TAKE OFFENSE kommen schnell auf den Punkt

14 Tracks mit 42 Minuten Spielzeit – das bekommt keine Prog-Kapelle hin. Doch TAKE OFFENSE nutzen die Zeit effektiv, um euch ihren Genremix in den Gehörgang zu prügeln. Die Stücke rangieren zwischen SLAYER-esker Aggression wie „S.W.O.“ und rotzig-rockigen Stampfern á la „Assassination“. Die Stimme Anthony Herreras ist dreckig und passt zum Sound, wobei die leichte Verzerrung des Mikrofons nicht so unangenehm ins Gewicht fällt wie bei vielen anderen Bands des Genres.

„T.O.Tality“ besticht durch Vielseitigkeit und wird dadurch nicht eintönig. Als Rezensent muss man ehrlich sein: Crossover ist nicht die liebste Metal-Unterart dieses Schreiberlings, aber mit jedem Song und Durchlauf wächst der Output von TAKE OFFENSE. Die abwechslungsreiche Gitarrenarbeit mit pointiert gesetzten Soli trägt dazu einiges bei. Zudem bewegt sich die Truppe in diversen Tempi souverän, sodass keine Gleichförmigkeit entsteht. Ein weiterer Anspieltipp ist das fast doomige „Deep Inside (The House Of Shadows)“, das eine dichte Atmosphäre beschwört.

„T.O.Tality“ ist Crossover für Leute, die damit nicht viel anfangen können

Wer bei den in der Einleitung genannten Bands schon mit dem Lesen aufgehört hat, der liest diesen Epilog nicht. Alle anderen, die bis hierhin durchgehalten haben und anderen Bands des Genres nicht viel abgewinnen können, sollten TAKE OFFENSE eine Chance geben. Hip-Hop-Anleihen gibt es nicht, sodass Sprechgesang-Allergiker verschont bleiben. Unterm Strich bleibt ein interessantes Album, das mehr auf dem Kasten hat als anfangs gedacht.

18.05.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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