Taina - Seelenfresser
Review
Wenn’s mal etwas länger dauert: Sechs Jahre nach ihrer Debüt-EP „Illusion“ und zweieinhalb Jahre nach ihrem Fernsehauftritt bei der mittlerweile eingestellten Sendung Zirkus Halligalli kommen TAINA mit ihrem ersten vollständigen Album um die Ecke. „Seelenfresser“ zeigt die Bremer Industrial Rocker mit zur EP leicht geänderten Marschrichtung: Während die Texte diesmal alle auf Deutsch verfasst sind, klingen die acht neuen Songs über weite Strecken kompakter, organischer, wenn man will auch poppiger und gewöhnlicher.
„Seelenfresser“ zeigt TAINA mit leicht geänderter Marschrichtung
Klar: Man merkt bei den Gitarrenriffs schon noch, dass TAINA ihren Ursprung eigentlich im Thrash Metal haben, aber die Riffs geben jetzt eher ohne große Extravaganzen ganz im Stile der NDH den Rhythmus vor. Und die Synthies sind auch nicht mehr ganz so spritzig und extrem wie dereinst. Als Vergleich schwirrt dann auch mehr als einmal der Name RAMMSTEIN durch den Kopf. Das ist nicht schlimm, aber eben auch nicht überbordend originell.
Ein paar Höhepunkte, über weite Strecken jedoch nur „nett“
Wie sieht es mit Höhepunkten aus? „Perfekte Dunkelheit“ und vor allem und „Seelenfresser“ haben hypnotische Refrains – der Titeltrack ist im übrigen auch der dynamischste Track auf dem Album. Der Opener „Schrei nicht“ bleibt mit seinen kaskadierenden Gesangslinien im Ohr hängen, „Folge mir“ ist in seiner RAMMSTEINschen Eingängigkeit bestechend. Ansonsten gibt es viele Passagen, die nett sind, auch gut produziert. Der große Wurf ist „Seelenfresser“ allerdings auch nicht – selbst wenn man vermutlich im Düstertanztempel seiner Wahl auf den Titeltrack steil gehen wird. Insgesamt gute sechs Punkte, zumal das Album abzüglich der beiden abschließenden Remixe nur eine knappe halbe Stunde Spielzeit aufweist.
Taina - Seelenfresser
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Industrial Rock, Neue Deutsche Härte |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 36:58 |
Release | 11.05.2018 |
Label | Viy Records |
Trackliste | 1. Schrei nicht 2. Pseudogott 3. Teil von mir 4. Folge mir 5. Perfekte Dunkelheit 6. Seelenfresser 7. Allein 8. Alles endet hier 9. Seelenfresser (Zardonic Remix) 10. Devil-M - Savior Self (Taina Remix) |