System Shock - Escape

Auf der Suche nach den neuen EDGE OF SANITY? Vergötterst du Dan Swanö und würdest für „Moontower“ einen Altar bauen, die „Crimson“-Platten sind dein Universum? Hier sind SYSTEM SHOCK aus ebenfalls Schweden mit ihrem zweiten Album „Escape“ und liefern melodischen Death Metal, angereichert mit einigen Thrash Riffs und sphärischen Keyboardklängen.

Leider wird das Ganze relativ unspektakulär rübergebracht. Wo der Meister mit spannenden Songaufbauten punktet, wunderschönsten Melodien, progressiven Parts und an den richtigen Stellen mit Wutausbrüchen den Hörer fesselt, plätschert bei SYSTEM SHOCK noch vieles einfach so vor sich hin. Sicherlich sind einige wirklich gute Songideen vorhanden, und das Science Fiction Konzept über ein zerstörtes Raumschiff ist sicherlich auch nicht alltäglich. Aber irgendwie klingt zu vieles zu bekannt, man orientiert sich zu stark an den Vorbildern, neben den oben genannten auch an vielen weiteren Landsmännern, vor allem aus der Göteburger Umgebung aber auch mal an THE KOVENANT. SYSTEM SHOCK zeigen sich um Abwechslung bemüht, mischen Melodic Death Metal mit modernem Thrash Metal skandinavischer Prägung und bauen auch mal progressiv angehauchte Parts wie bspw. im Stück „Engine Failure“ ein. Daneben gibt es neben den typischen Growls auch mal wie bei „No Life, No Home“ Klargesang. Einige Songs sind richtig schön mitreißend, wenngleich auch null innovativ. Das Keyboard spielt an einigen Stellen eine tragende, dominante Rolle, klingt dabei manchmal ein wenig zu lieblich. Die Gruppe hat definitiv technisch einiges auf dem Kasten, nicht umsonst werkelt nun der ehemalige Drummer bei NILE, die Stücke sind allerdings noch nicht zwingend genug.

„Escape“ ist eigentlich eine ganz nette Platte, welche sich gut zum „Nebenherhören“ eignet, mit einigen wirklich gelungenen Stücken, aber auch einigem Füllmaterial. Daher ist das Album, welches mit einem recht guten Sound versehen ist, nur bedingt der oben angegebenen Klientel zu empfehlen. Denn von den Göttergaben sind SYSTEM SHOCK natürlich noch weit entfernt.