Wozu bringt man Singles auf den Markt? Richtig. Mehreinnahmen. Aber geht dieses Kalkül im Metal und Alternative Bereich wirklich auf? Kennen nicht ausnahmslos alle, die sich als Fan oder Interessierte mit SYSTEM OF A DOWN beschäftigen, den Song „Lonely Day“, sei es durch das Album „Hypnotize“ oder über die zahlreiche Videobeschallung in Internet und TV? Ähnliches haben sich wohl auch die Macher der Scheibe gedacht, die die CD mit fünf Songs und einem Video fast schon wie eine EP bestückt haben. Also doch ein Grund „Lonely Day zu kaufen? Nein.
Denn die vier raren Bonustracks geben bei Leibe keinen Anlass, Geld hierfür auszugeben – sei denn, es juckt dem Sammelwütigen mal wieder in den Fingern. Die Kollaboration mit dem Wu-Tang Clan stellt – ganz dem Titel gerecht werdend – den Tiefpunkt der MINI-CD dar. „Shame“ ist ein halbgares und wenig packendes Crossover Produkt, das getrost vergessen werden kann. Leider wirken auch die Coverversionen „Snowblind“ (BLACK SABBATH) und „Metro“ (BERLIN) wie B-Seiten, denen die Hymnenhaftigkeit bekannter Tage im Wesentlichen abhanden gekommen sind. Einzig die schon seit längerem im Internet herumkursierende Demo „Marmalade“ mag halbwegs überzeugen, kann aber nicht rechtfertigen, warum das traurige, von Daron Malakian komponierte „Lonely Day“ den Weg in den CD-Player der Fans finden sollte. Nett gemeint…aber überflüssig.
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