System Divide - The Conscious Sedation

Review

Aus (Ex-)Mitgliedern von Bands wie ABORTED, DISTORTED, MALIGNANCY oder ABIGAIL WILLIAMS setzen sich die Metal Blade-Newcomer SYSTEM DIVIDE zusammen, die mit “The Conscious Sedation” zwei Jahre nach ihrer Gründung ihr erstes Album präsentieren.

Ebenso wie die Musiker der Band aus verschiedensten Metal-Genres stammen, treffen auch in der Musik von SYSTEM DIVIDE stilistische Welten aufeinander. Pure Aggression und betörende, zauberhafte Melodien geben sich die Klinke in die Hand, grooviges, mal aggressives, zwischen Death Metal und Metalcore angesiedeltes, kraftvolles Riffing und schnelle, treibende Drums münden in getragene, emotionale, fast liebliche Passagen, die an Gothic und Symphonic Metal erinnern und tiefe Growls und attackierende Shouts wechseln sich mit glockenklarem, zuckersüßen Frauengesang ab. Diese Kombination funktioniert zwar nicht durchgehend, so rumpeln die einzelnen Elemente auch mal eher unpassend aneinander und wollen sich nicht recht zu einer stimmigen Gesamtheit zusammen fügen, aber beim Großteil der Stücke können SYSTEM DIVIDE durchaus überzeugen und sich problemlos ihre ganz eigene Note kreieren.

Dennoch birgt “The Conscious Sedation” einige Schwächen. Zum Einen wirkt der männliche Gesangspart von Sven De Caluwé (ABORTED) häufig etwas übertrieben und zudem total überproduziert, was viele der Kompositionen unnatürlich und synthetisch klingen lässt und ihnen so einen Großteil ihres Charmes nimmt, den vor allem die weiblichen Gesangslinien von Miri Milman (Ex-DISTORTED) immer wieder aufzubauen versuchen. Zum Anderen warten die Stücke zwar mit recht schönen Melodien auf, die wenigsten davon können sich jedoch wirklich in den Gehörgängen verankern. Dies liegt sowohl an der mangelnden Abwechslung zwischen den einzelnen Melodie-Linien selbst, besonderes aber daran, dass diese zwar schön, aber einfach nicht überragend sind. Und auch sonst bleiben wirkliche Highlights auf “The Conscious Sedation” aus, die meisten Stücke liegen knapp über dem Durchschnitt, wirklich schlechte gibt es dafür nicht.

Insgesamt liefern SYSTEM DIVIDE mit “The Conscious Sedation” ein gelungenes, erfrischendes und innovatives Debüt ab, mit dem sie sich problemlos aus der breiten Masse an Bands erheben können. Dennoch leidet das Album an einigen Schwächen, die die sechs Musiker bei ihrem nächsten Werk hoffentlich ausmerzen können, um den entscheidenden Schritt heraus aus dem Mittelfeld in die Oberliga zu machen.

01.09.2010

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