Syranic - The Windscale Inception

Ich lege mich jetzt ein für allemal fest: Autotuning ist eine Seuche. Ich bin ja durchaus ein Freund moderner Bands, aber selbst mir muss man nicht erklären, dass SOILWORK, MNEMIC und Co. oft am Rande des Zumutbaren produziert sind. Bei SYRANIC aus Aachen versaut der nervige Computerklang sämtliche melodische Vocals, die zwar erfreulich sporadisch und überlegt eingesetzt werden, die aber ein so unangenehmes Dröhnen in den Gehörgängen verursachen, dass sie ganz eindeutig der Schwachpunkt der EP sind. An diesem Punkt muss die Band ganz eindeutig arbeiten, denn so kann und darf man kein Metal-Album produzieren. Es klingt unecht und gefühlsleer, und etwas schlimmeres gibt es nicht bei Rockmusik jeder Art.

Das Ganze ist vor Allem insofern schade, als dass „The Windscale Inception“, die Debüt-EP der jungen Band, im Grunde ein durchaus ansprechendes Werk geworden ist. Die Songs sind vertrackt und anspruchsvoll aber nicht chaotisch und erinnern des Öfteren an MESHUGGAH oder an DEVIN TOWNSEND. Die gebrüllten Vocals sind herrlich krank, das Gitarrenspiel effektiv und rifflastig und immer ein klein wenig verschachtelt. Atmosphärisch wirkt das ganze sehr Industrial-lastig, die Drums lassen Rückschlüsse auf FEAR FACTORY zu. Sobald aber dieser unsängliche cleane Gesang einsetzt, ist es mit der Begeisterung vorbei. Lieber ein paar nicht ganz so perfekte Töne als so ein maschinelles, blechernes und blutleeres Geschepper.

Fans genannter Bands dürfen bei SYRANIC aber auf jeden Fall ein Ohr riskieren, bei dem vor allem kompistorisch vorhandenen Potenzial bin ich zuversichtlich, dass die Kritikpunkte bis zum Release eines vollwertigen Albums ausgemerzt sein könnten.