Synclair - Synclair

Review

Jetzt, wo ich dann doch schon über 30 bin, könnte ich mich eigentlich mal an eine AOR-Platte wagen, dachte ich mir. Das Versuchskaninchen sind SYNCLAIR, eine zusammengewürfelte Truppe, die nach zwei Jamsessions live dieses Album aufgenommen hat. So ein Vorgehen finde ich schon per se respektabel, das Ergebnis ist aber sogar noch respektabler, als ich mir das erwartet hatte.

Der Versuch des Labels, „Synclair“ als Mixtur aus BLACK SABBATH und PINK FLOYD anzupreisen, wird der Platte allerdings nicht gerecht. Soviel vorweg. SYNCLAIR sind softer, relaxter und deutlicher rockorientierter als BLACK SABBATH, gleichzeitig aber – bis auf wenige effektspielerische Intros („Parkwalker“) – lange nicht so experimentell und sphärisch wie PINK FLOYD. Stattdessen haben die sechs Musiker acht solide bis gutartige Rocksongs verewigt, die von klassischem 70er-Hard Rock über Impro-Passagen mit bluesig-coolen Bassfiguren („Got It All“) bis zu überraschend schönen Balladen mit verdammt gutem Vokalarrangement (das Highlight: „One Of These Days“) reichen. Wenn man wirklich mit der Brechstange Parallelen zu BLACK SABBATH ziehen will, dann ist das am ehesten bei Sänger Richard Krenmaier möglich, der in etwa wie eine Regionalgrößenversion einer genetischen Kreuzung aus Ronnie James Dio und Tony Martin klingt und damit voll überzeugt („Parkwalker“). Wer dann wirklich noch nicht genug von Vergleichen hat, könnte die funkigen Anklänge, Effekgitarren und simplen 4/4-Beats oder vielleicht die Overdub-Orgeln als Reminiszenz an die straightesten PINK FLOYD-Zeiten sehen. Ansonsten pendeln SYNCLAIR verlässlich zwischen 70er-Vibe und modernen Rocksounds („Show Me Your Face“), was ihnen beides gut zu Gesicht steht.

Natürlich ist „Synclair“ nicht die Offenbarung in Sachen AOR, sondern eher das, was herauskommt, wenn sich sechs gut ausgebildete, erfahrene und geschmackssichere Musiker eine Woche lang eine schöne Zeit machen. Die Platte ist sauber bis kreativ gespielt (toll z.B. die mitunter wirklich feinen Soli), transparent und trotzdem satt produziert und lediglich ziemlich lieblos aufgemacht. Ein Schnellschuss also, mit allen Vor- (Spontaneität, Kompaktheit, Frische) und Nachteilen (Langlebigkeit? Wille zur Macht… äh… zu einer Bandzukunft? Eigenständigkeit?), die das mit sich bringt. Dass es trotz einiger wirklich guter Songs für das gesamte Album nicht zu mehr als sechs Punkten mit deutlicher Tendenz nach oben reicht, liegt einfach daran, dass lange nicht alles auf „Synclair“ bestechend ist und man die Platte durchaus ein bisschen kompakter und damit aufregender hätte halten können.

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05.02.2011

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1 Kommentar zu Synclair - Synclair

  1. George sagt:

    Hi Alboin,
    thanks for the great words.
    Look, there are no Overdubs on the Keys. There is plenty of Vocal Overdubs but leave the Keys out please.
    Our pride was in the making and that is LIVE – one take and off you go. The vocals were dubbed and there are a few effects put is such as intro and others. Synclair is not a Band it is a Rock project that belongs to George Spacekey and Ulli Pallua. We made the songs and we are rebuilding the BNand with a new Lineup. I really respect your words and I am proud to read the lines. Greets, George