Synarchy - Tear Up The World

Review

Wäre ein Teil der auf diesem Album vertretenen Nummern kompakter und hätte nicht den großen Nachteil, einfach viel zu lang zu sein, wäre SYNARCHY ein noch ehrenwerteres Debüt geglückt. Ungeachtet ihres modernen Sounds, der internationalen Standards jederzeit gerecht wird, stammt diese junge Bande von den musikalisch auch aufgrund seiner übersichtlichen Grüße immer eher unbedeutenden Färöer. Dass die Einwohner dieses sympathischen Inselstaates nicht hinterm Mond leben, hört man auch „Tear Up The World“ zu jedem Zeitpunkt an. SYNARCHY spielen eine Variante des modernen Metal, der sich in etwa zu gleichen Teilen aus amerikanischen Visionären der 90er wie aus Elementen des skandinavischen Melodic Death zusammensetzt. Und die Kompositionen sind tatsächlich überaus ambitioniert und wirken angesichts der Abgeschiedenheit ihres Heimatlandes geradezu wie der laute Ruf nach der großen weiten Welt.

In den melodischen Refrains kommen am ehesten FEAR FACTORY in den Sinn, von deren „Demanufacture“-Phase die Hooklines ganz eindeutig beeinflusst sind, auch die Stimme von Sänger Leon Hansson erinnert stark an den jungen Burton C. Bell. Dieser melodische Moment in der Musik von SYNARCHY ist derjenige, der die Songs erstaunlch zugänglich macht, der ihnen einen hohen Wiedererkennungswert und trotz der stilistischen Ähnlichkeit zu den Vorbildern einen eigenen Charakter gibt. Die andere Seite des Bandsounds ist die harte Basis, die sich manchmal im Fahrwasser von Thrash Metal und im nächsten Moment in dem von DARK TRANQUILLITY, IN FLAMES und Co. bewegt. Schade ist, wie eingangs erwähnt, dass die Länge mancher überlanger Songs nicht immer gerechtfertigt ist. Die etwas flüssiger arrangierten Nummern, die nach fünf Minuten zu Ende sind, sind so gut wie immer die besseren und überzeugenderen. Zwar versucht sich die Band dank leichter komplexer Strukturen und immer mal wieder eingestreuter Gitarrensoli (nachzuhören im neunminütigen „A Reason To Live“) ständig daran, ihren Songs mehr Tiefe und Anspruch zu verleihen, trotzdem wäre in den meisten Fällen weniger oft mehr gewesen.

Dass bei SYNARCHY ein enormes Talent vorherrscht und die Band kurz davor steht, als neben TYR wichtigster und vor allem völlig anders klingender musiaklischer Export der nordsichen Wikinger-Nachkömmlinge für Aufsehen zu sorgen, ist unüberhörbar. SYNARCHYs Musik ist für jene Fans von modernem, zukunftsorientiertem Metal, die sich nicht zwischen Härte und Melodie entscheiden möchten. Die Band verdient eure Aufmerksamkeit-mich würde es allerdings auch nicht wundern, wenn sie diese spätestens mit dem nächsten Release ohnehin erzwingt. Vielversprechender Newcomer!

09.02.2012

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