SYNAPTIK (nicht zu verwechseln mit den deutschen Melodic Deathern von SYNAPTIC) ist ein im Jahr 2012 gegründeter Progressive-Metal-Fünfer aus dem Vereinigten Königreich, der in diesen Tagen – nachdem man den „East Anglia Metal to the Masses Battle for Bloodstock“ gewinnen konnte (welcher wiederum nahezu problemlos den Preis für den längsten Award-Namen einheimsen durfte) – mit „The Mechanisms Of Consequence“ sein offizielles Langspiel-Debüt veröffentlicht. Hinter SYNAPTIK verbergen sich einige gestandene Musiker (u. a. von TWISTED AUTUMN DARKNESS, D-VOID, INNER SANCTUM und HERO KILL HEROINE), die unter diesem Namen ihrem Faible für schweren Prog Metal nachgehen.
…und das tun die Herren souverän und stilvoll, was mir mehr als nur ein anerkennendes Nicken entlockt. Klar, es ist bei Weitem nicht alles perfekt auf „The Mechanisms Of Consequence“ – das erwarte ich aber einerseits von einem Debüt-Album gar nicht, weil mir andererseits viel wichtiger ist, wie viel Gespür die Beteiligten sowohl musikalisch als auch atmosphärisch beweisen. Die neun Songs (plus zwei Intros) strotzen vor Ideenreichtum, vor Kreativität – und sind dabei trotzdem weitgehend schlüssig, sofern man denn bei diesem musikalischen Ansatz davon sprechen kann.
Was ist jetzt aber eigentlich der musikalische Ansatz SYNAPTIKs? Ich würde mal in erster Näherung die Namen DEATH, ATHEIST und GNOSTIC in die Runde werfen – technisch anspruchsvoller Death Metal bietet das Fundament für „The Mechanisms Of Consequence“. Spontan würde ich aber auch die erst kürzlich entdeckten BARISHI in der Nähe sehen, außerdem erinnern mich die Gesangslinien hin und wieder an das, was Einar Solberg bei LEPROUS so vom Stapel lässt. Aus der anderen Richtung kommend könnte man SYNAPTIKs Musik als vermeintlich „klassischen“ Prog Metal beschreiben, der erstens ohne ZU offensives instrumentales Dickstrahlpissen auskommt und zweitens ordentlich Death-Schlagseite hat. Ich persönlich tendiere eher zu meiner ersten Beschreibung – denn ich habe das starke Gefühl, dass SYNAPTIKs Herz eigentlich eher im Death Metal schlägt.
Bleibt das obligatorische Genörgel, das trotz der hohen musikalischen Qualität auch diesen 52 Minuten nicht erspart bleibt: Leider ist der Sound insgesamt recht dünn geraten, was ich angesichts der tollen Gitarrenarbeit sehr sehr schade finde; auch das Schlagzeug kommt nicht besonders gut weg – die Bassdrum könnte deutlich mehr Wumms vertragen und die Snare klingt immer mal wieder ein wenig nach „St. Anger“-Konservendose. Das Klanggebräu bekommt hierdurch zwar unbestreitbar einen gewissen Retro-Charme (und vielleicht ist das ja auch so beabsichtigt!?), ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass SYNAPTIK mit modernerem Sound (und einem minimal tighteren Zusammenspiel) noch viel mehr aus ihren Ideen herausholen könnten.
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