Symphorce - Godspeed
Review
Es kommt im Leben jeder Band irgendwann der Zeitpunkt an dem sie ihre bisherige Vergangenheit Revue passieren lässt, darüber ein wenig nachgrübelt und irgendwann morgens mit dem Gedanken „Hey, lasst uns mal etwas heaviger werden“ aufsteht. Von da an ist für den Fan alles klar: Melodien und Hymnen in den Hintergrund – Gitarren in den Vordergrund. Ab und zu klappt es, ab und zu nicht – für den Fan steht eine wacklige Scheibe an.
Wer aber genügend Toleranz dieser Band gegenüber bringt, wird schnell merken dass ‚Godspeed‘ im Vergleich zum Vorgänger ‚Twice Second‘ weder besser noch schlechter, sondern einfach nur anders geworden ist (was man einer Band immer hoch anrechnen muss). Von Old School Power Metal keine Spur mehr: Nach dem kurzen Akustikintro ‚Forsight‘ wird gerifft was das Zeug hält. Erste Highlight zeichnen sich dabei schnell ab: Die Opener ‚Everlasting Life‘ und ‚No Shelter‘ rocken wie Sau, bis später im Mittelteil dann eine enorme Verschmelzung mit modernen Stilmitteln überhand nimmt und im fast schon Nu-Metal lastigen ‚Black Water‘ gipfelt. Die Qualität leidet dennoch zu keiner Zeit, und das letzte Drittel wird experimentiv mit Country Gitarren (‚The Mirrored Room‘) und versöhnlich melancholisch (‚Crawling walls for you‘) abgeschlossen. Sowohl spielerisch, produktionstechnisch als auch gesanglich bleibt die Band dabei (wer hätte das gedacht?) bei gewohnt hoher Qualität und steht gemütlichen 40 Minuten zu keiner Zeit im Weg.
Dennoch ist eine Spielzeit unter einer Dreiviertelstunde natürlich immer einen skeptischen Blick wert, zumal man im Powermetalsektor eh längeres gewohnt ist, und auch Hörer die von BRAINSTORM rüberschwappen vermutlich eher ein vollstündiges Wert erwarten. Man muss als Band immer darauf achten dass sich eine kurze Spielzeit nicht negativ auf die Vielschichtigkeit des Albums auswirkt, und bei ‚Godspeed‘ sind Symphorce gerade nochmal so mit einem blauen Auge davon gekommen.
Symphorce - Godspeed
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Heavy Metal |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 41:52 |
Release | 2005-09-28 |
Label | Roadrunner Records |