



Die Erwartungen an ein neues Album der fünf Recken aus New Jersey sind gewöhnlich sehr hoch – das bringt die geradezu unmenschliche Komplexität und das Facettenreichtum der Songs von ganz alleine mit sich. Genau wie bei Yngwie Malmsteens eher kläglichen Versuchen, seine technisch-spielerischen Fähigkeiten und die Perfektion, mit der er sein Instrument beherrscht, in eingängige Songs umzuwandeln, so packt mich auch by Symphony X immer wieder die selbe Angst. Doch jedesmal werden meine Zweifel weggewischt. Auch auf ihrem neusten Output „The Odyssey“ verstehen es die Neoklassischen Metallköpfe einmal mehr, die Antike und die griechische Sagenwelt, die der Phantasie mit ihrer märchenhaften Mythologie einige bunte und reichhaltige Vorlagen liefert, mit einem bomastischen Stahlmonstrum zu vereinen. Dabei bleibt der Gesang dieser Progressiv-Meister wie immer fest im Power Metal verankert. Zu diesem Zweck gibt es wie seit jeher ein hübsches Cover-Artwork, dass natürlich die Thematik Antike martialisch und vor vergangener Heldenromantik strotzend dem Betrachter zugänglich macht. Schon der Opener ist gemäß seinem Titel ein „Inferno“: Das Feuerwerk der harten Beats, komplexen Riffs und göttlichen Soli möge beginnen! Die weiteren Songs vermögen ihr Abwechslungsreichtum beizubehalten. Sänger Russell Allen, der aus einer Musikerfamilie stammt (was auch sonst), schafft es tatsächlich, kraft seiner eindrucksvollen Stimme, sich vor dem geistigen Auge des Hörers als muskelbepackter und unerschrockener Odysseus zu präsentieren, der auf dem Bug seines Schiffes, von Stürmen gepeitscht und Wellen geschüttelt, standhaft den neuen Gefahren entgegenblickt. Und genau diesen thematischen Eindruck einer gefahrvollen Seereise diktiert das Konzeptalbum. Insbesondere natürlich der achte Track „The Odyssey“, mit seinen sieben verschiedenen Einzelelementen, vermittelt die Saga hinreichend. Der neue Release der Band scheint mir glücklicherweise zugäniger und melodischer ausgefallen zu sein, als eines der Vorgängeralben, welches ich kenne, nämlich Twilight in Olympus (1998), dass sich noch als technisch versierte, aber in ihrer musikalischen Komplexität unzugängliche Festung verstand. Auch scheint es insbesondere durch Russells stimmtliche Veränderungen härter geworden zu sein.
Klasse Musik! Auf die Band ist einfach verlass! Für mich ist The Odyssey das Beste, was die Band bis jetzt geboten hat!
"Wir wollten nicht Album für Album das Gleiche machen" – so hat der Gitarrist Michael Romeo das neuste Werk von SYMPHONY X angekündigt und tatsächlich, "The Odyssey" unterscheidet sich von den Vorgängern. Die Jungs sind diesmal roher und härter zur Sache gegangen, was man vor allem in etwas ungewöhnlich agressiven für Russell Allen Gesang, schwerem Gitarrenriff und treibendem Drumming hört. Der Mix aus deutlich progressiven Elementen, mitreißend melodischen, mit frickeliger und gut rockender Gitarrenarbeit gemischten Songstrukturen, groovenden Rhythmus und Härte zieht den Zuhörer in ihren Bahn und begeistert von seiner Vielschichtigkeit, die dermaßen hoch ist, dass man beim ersten Durchlauf wohl kaum das gesamte Spektrum erfassen kann. Kreativ, verspielt, innovativ, vertrackt, aber auch atmosphärisch und einfühlsam, was besonders gut am Anfang von "Awakenings" zur Geltung kommt, wo klassische Piano-Klänge und gefühlvolle Vocals eine einfühlsame Atmosphäre entfalten. Das Album endet mit in sieben Parts geteilten Titeltrack "The Odyssey", der uns Odysseu’s Reise musikalisch erfassbar versucht zu machen. Die Umsetzung dieser interessanten Idee wird auch erfolgreich durchgeführt, so dass dank recht gut durch variables und faszinierendes Songwriting erkennbaren Reiseetappen, wird diese vom Zuhörer nachzuempfinden. Mit dieser Veröffentlichung bewiesen SYMPHONY X sowohl ein Gespür für tolle Melodien, als auch ihr erstaunliches musikalisches Können. Stellenweise ist das Album etwas zu anstrengend geraten, aber hier überwiegen zweifellos die positiven Momente. Bei aller Komplexität bleibt "The Odyssey" transparent und eingängig. Es ist ein abwechselungsreiches und anspruchsvolles Album, das ich gerne weiterempfehle, doch leider fehlt es ihm an dieser ungeheuren emotionalen Tiefe, um in einem Atemzug mit Pain of Salvation’s Werken aufgezählt zu werden…karolina
"Odyssey" ist weniger symphonisch, dafür metallischer, düsterer und aggressiver ausgefallen als die Vorgänger, ohne dabei auf das gewohnt hochkomplexe Songwriting und die technische Brillianz zu verzichten – eine Weiterentwicklung, ohne sich zu weit von seinen Wurzeln zu entfernen. Einzig der epische Titelsong überzeugt mich aufgrund einiger unnötiger Längen nicht so ganz – weniger wäre hier sicher mehr gewesen. "Odyssey" wächst mit jedem Hördurchlauf, und ich würde dieses Album mittlerweile – auch aufgrund des gestiegenen Härtefaktors – als ihr bislang bestes Werk bezeichnen…
Technisch und kompositorisch ist "The Odyssey" natürlich über alle Zweifel erhaben, ich gebe jedoch Karoline recht, denn auch ich denke, dass die Scheibe emotional noch lange nicht so ergreifend ist wie andere Bands, etwa VANDEN PLAS, QUEENSRYCHE oder THRESHOLD, das aus dem Genre hinbekommen. Änlich wie bei DREAM THEATER, überwiegt der technische Aspekt und die konstruierte Komposition.
Nach dem letzten Album war ich eher etwas enttäuscht von Symphony X. Denn im Gegensatz zu meinem Favorit Dreamtheater hörten sich die letzten Alben ziemlich gleich an. Das ist diesmal vollkommen anders. Von der ersten bis zur letzten Minute hat mich das Album sofort in den Bann gezogen. Was sich vor allem geändert hat ist, wie bereits gesagt, der Gesang. Russell klingt in manchen Passagen viel härter als noch auf der letzten Scheibe. Das alleine bringt schon viel Abwechslung in die Sache. Gerade das letzte Stück ist vom Songtechnischen Dreamtheater fast ebenwürdig. Einfach eine geniale Scheibe fast ohne Schwächen.
absolut geile scheibe! die veränderungen haben der musik von symphony x hörbar gut getan. "the odyssey" ist fast so stark wie "the divine wings of tragedy" und deutlich besser (und härter) als die letzten beiden platten. daumen hoch!
Ich weiß nicht, wo diese ganzen hohen Punktzahlen her kommen und bin mir nicht sicher, dass sich alle auch wirklich das Teil von vorne bis hinten angehört haben. Natürlich ist Musikempfinden stark ubjektiv, aber dieses Gedudel geht mir vom ersten Moment an tierisch auf die Eier. Ich bevorzuge normalerweise auch melodische Sachen (manchmal zumindest) aber das was einem hier vorgesetzt wird kommt mir total überzeichnet vor, wie eine Tussi mit extrem zu viel Schminke im Gesicht. Seele hat das gar keine. Immer wieder sehe ich mich in meiner Ansicht bestärkt, dass Amis einfach nicht für Metal gemacht sind.
Na ja na ja, da hätte ich mehr erwartet.Die Scheibe ist zwar etwas anders wie die letzten Scheiben,bloß wo sind die technischen Spielereien und die tolle Atmosphäre der V The Mytholygie….?Es klingt so trocken,zu trocken in meinen Augen um mit dem in meinen Augen besten V Album konkurieren zu können(King Of Terrors ist ein gutes Beispiel hierfür).Besser wie das geflopppte vorletzte Album(99) ist es allemal aber mit V und Divine Wings Of Tragedy kann es noch lange nicht mithalten!