Jaaa, endlich mal wieder eine Undergroundband aus deutschen Landen, die mich ziemlich aus den Socken haut! „Gefühl und Verstand nie voneinander getrennt…“, „Death Metal aus Leidenschaft…“, diese beiden Grundsätze haben sich die fünf Jungs von SYMBIONTIC zum Motto gemacht, dem sie auf ihrem offiziellen Demo „BioConstruct“ vollkommen treu bleiben. Unverbraucht, frisch, keinen Meter eintönig, abwechslungsreich, brutal, schnell, aber dabei auch immer groovend und nie um Melodien verlegen präsentieren sie sich auf diesem Rundling. Nach dem kurzen „Prologue“ stampft einen der treibende Melodic Death-Kracher „Shotgun Surgery“, der mit vielen Breaks durchsetzt, aber jederzeit eingängig daherkommt, sofort in Grund und Boden. Egal ob rhythmisch solide und verlässlich („Seductively They Will Speak“) oder groovig mit doppelläufigem Gitarrenfeuer schwedischer Prägung („Soulraped“) direkt in die Nackengegend zielend, SYMBIONTIC machen stets eine sehr gute Figur. Besonders das Klampfenduo Horstmann/Schiborr treibt einem ein ums andere Mal die Freudentränen in die Augen. Solch zielsicheres Riffing, nie aufgesetzt oder verfrickelt wirkende Soli oder solch wahnsinnige Gitarrenläufe, die einem gewissen Herrn Schuldiner (R.I.P.) mit Sicherheit auch gefallen würden („Corrosive“), sind mir in dieser Form bei einer Undergroundband noch nicht unter gekommen. Hier trifft erdige Tradition gekonnt auf progressiven Fortschritt, ohne dabei kalt und emotionslos zu wirken. Ganz im Gegenteil: Auch hier hat alles sein passendes Gegenstück, wie das Plattenhighlight „Chainsaw Smile“ beweist. Anfangs bestimmt von einer melancholischen Melodielinie, wird im Laufe des Stückes alles von einem fiesen Riffmonster vernichtend zermalmt. Sehr stark! Trotzdem darf man nicht verschweigen, dass es sich bei „BioConstruct“ um eine kleine Mogelpackung handelt, denn eigentlich sind es statt der zwölf angegebenen Songs nur sechs, die diese Bezeichnung auch verdienen. Der Rest ist entweder Prolog, Epilog oder ein zwischen fast jedes reguläre Lied geschobenes Instrumentalzwischenspiel. Dadurch kommt dieser CD ein wenig die Homogenität abhanden. Aber aufgrund der Güteklasse des Full Length-Songmaterials komme ich an acht Punkten nicht vorbei. Hoffentlich wird diese Band bald von einem zugkräftigen Label unter seine Fittiche genommen. Das Potential für die obere Death Metal-Liga ist mehr als vorhanden.
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