Entgegen der Assoiziationen, die der Projektname bei dem ein oder anderen heraufbeschwören mag, handelt es sich beim KAKTUS PROJECT nicht um Staub aufwirbelnde Wüstenpioniere, sondern um AVANTASIA-mäßigen Breitwand-Melodic Metal. Der französische Gitarrist Sylvain Reviere hat sich für die Umsetzung seiner Ideen einen ganzen Schwung an halbwegs bekannten Sängern und Sängerinnen ins Studio geholt, von denen Amanda Sommerville oder der ehemalige MASTERPLAN-Sänger Mike DeMeo zu den zugkräftigsten gehören.
„Superstition“ ist musikalisch zwar meistens gut, aber auch vollkommen irrelevant. Die Songs bieten keinerlei Momente, die hängen bleiben, keine wirklich griffigen Hooks und Melodien, haben schlicht keinen eigenen Charakter. Dass die Sänger ihr Handwerk verstehen, steht nicht zur Diksussion, dennoch dürfte der Herr Komponist mit seinem Alleingang wenig Chancen haben, wirklich für Aufsehen zu sorgen. Die Gitarren sind zwar durchaus griffig arrangiert und produziert, aber neben dem fehlenden musikalischen Gesicht sind es vor allem die völlig schwülstigen und furchtbaren Kitsch-Keyboards, die zwar nicht permanent eingesetzt werden, die aber doch viele der Anstätze zu Nichte machen.
Das Album ist sicherlich sehr ambitioniert, und ich nehme dem Gitarristen seine Leidenschaft für diese Musik auch ab. Aber wenn da in Zukunft nichts Vorzeigbareres kommt, wird man aber schnell als billigste AVANTASIA-Kopie in Vergessenheit geraten. Über das misslungene QUEEN-Cover am Ende hüllen wir mal lieber das Mäntelchen des Schweigens.
Fazit: Eigentlich solide und nicht die Definition von schlecht, aber unspannend hoch zehn und wenig mitreißend.
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