Sycronomica - Gate

Review

Galerie mit 8 Bildern: Sycronomica - Ragnarök 2012

Begeben wir uns mal auf eine kleine Zeitreise: Es ist gegen Ende des 20. Jahrhunderts – Black Metal ist auf dem Weg zu neuen Ufern und strebt weiter und weiter nach oben. Band um Band wird gesigned und beinahe alle scheinen sich zu gleichen. Egal in welches Magazin man sieht, mit welchem versifften Kuttenträger man spricht, alle jammern über eine Plage! Eine Plage, die sich damals schneller verbreitete als Sackläuse auf einer Swingerparty. Es war die Plage des Melodic-Black-Metal.
Viel Keyboards, gesanglicher Wechsel zwischen Grunzen und Kreischen, eher technische Songstrukturen – so in etwa könnte man ihn charakterisieren. Und wie bei so vielen Strömungen gab es einige gute und sehr viele schlechte Bands, die diesem Stil frönten!
Warum ich euch das alles erzähle? Weil ich ja irgendwie das Review hier voll kriegen muss!
Achja, SYCRONOMICA spielen übrigens auch Melodic-Black-Metal, genau solcher, wie er Ende der 90er trendy war, erinnert ihr euch noch? Die Ablazesampler waren jedes Mal voll damit.

Abwechslung! Dieses Wort schwebt über allem, was auf dieser Langrille der deutschen Mucker so zu hören ist. Es gibt Keyboards, Geigenklänge – die besonders in Verbindung mit deutschen Lyrics ein klein wenig EISREGEN rufen -, den bereits erwähnten wechselnden Gesang, viele Breaks und alles und überhaupt. Spielerisch kann man den Buben ebenfalls keinen Vorwurf machen, man merkt, dass sie ihre Instrumente nicht erst seit gestern spielen und wissen, was sie tun. Ebenso verfügen sie über eine klare und gute Produktion, alles schön sauber zu hören, kann ich nicht meckern.

Warum ich hier dennoch nicht in Jubelarien ausbreche? Nun, das ist ganz einfach: die Musik enthält leider keine wirklich neuen Ideen. Es ist einfach zu sehr in der Schnittmenge von OLD MAN’S CHILD, DIMMU BORGIR und Konsorten und zwar in der Schnittmenge der neueren Alben dieser Bands. Das Album klingt irgendwie nicht frisch, es klingt alles ein wenig gekünstelt, alles in Richtung der großen Vorbilder getrimmt. Und zu allem Überfluss nervt das Keyboard auch ganz schrecklich, denn viele Melodien sind mir einfach zu fröhlich. Fröhlich, ja, dass ist das Wort. Was mir hier nämlich fehlt, ist das melancholische Element, was die Musik zu gutem Melodic-Black-Metal macht… das sehnsüchtige, gern auch depressive… aber leider ist hier nichts davon zu finden, alles klingt eher fröhlich-euphorisch und mit sowas kann ich leider gar nichts anfangen.

So lege ich Freunden modernen „Black“ Metals diese Band durchaus ans Herz, da ich denke, dass sie sicher ihr Zielpublikum besitzen, für mich ist das allerdings zu seicht und mit zu wenig Tiefgang, daher gibt es nur:

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04.04.2007

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