SYBERIA aus Spanien sind bisher noch eher ein Geheimtipp geblieben. Ob sich das mit dem neuen Album „Statement On Death“ ändert?
SYBERIA – eine kurze Chronologie
Die Band wurde 2009 in Barcelona gegründet. 2012 erschien das Debütalbum „Drawing A Future“, 2016 das zweite Album „Resiliency“, das letzte Album „Seeds Of Change“ 2019.
„Statement On Death“
Obwohl SYBERIA rein instrumental spielen, ohne Gesang und damit logischerweise auch ohne Texte, nehmen die neuen Songs Bezug auf die gesellschaftlichen Probleme insbesondere in den USA. Jeder Titel nimmt Bezug auf Polizeigewalt gegen Farbige, währen der Titel „Statement On Death“ des Albums einem Brief von Barack Obama entnommen ist, der im Anschluss an den Fall George Floyd veröffentlicht wurde und somit die Songs miteinander verbindet. Schlimme, düstere Themen, die sich auch musikalisch widerspiegeln.
Die Entwicklung von SYBERIA
Musikalisch haben sich SYBERIA ebenfalls entwickelt und ihren instrumentalen Post Rock/Metal an die düsteren Themen angepasst. Auf „Statement On Death“ klingen die Spanier in ihren fünf überlangen Epen deutlich düsterer sowie atmosphärischer. Und durch die Verpflichtung des neuen Schlagzeugers Manuel Song haben sich einige wenige zusätzliche Black Metal-Elemente neu in den Sound von SYBERIA eingefunden. Insgesamt ist der Metal-Anteil und damit der Härtegrad gestiegen. Die Wut von SYBERIA ist greifbar.
Schön dynamisch bauen sich die Stücke mit ihren epischen Momenten und Melodien spannend auf. Den Anfang macht „Stolen Childhood“ mit klaren Gitarren, dunkel, mit einigen wenigen Hoffnungsschimmern. Wenn die E-Gitarre die cleane Gitarrenmelodie aufnimmt, ist das schon richtig schön. Die groovigen Rhythmen steigern sich und es wird immer treibender, Gitarrenschichten bauen aufeinander auf, um dann alles wieder abzuflachen. „Ain’t.Care.About.Bullets.“ beginnt mit ruhigen Tönen und elektronischen Klängen im Hintergrund, ehe das Hauptriff einsetzt, nur um sich dann wieder in eine weichere, Gitarrenlastige Klanglandschaft zurückzuziehen. Wir hören einige schöne Fills am Schlagzeug. Die Musik baut sich wieder in diese komplexen, aber zugänglichen Schichten auf. Nach der Hälfte des Stücks wird der Sound immer härter, bis er in saubere Gitarren übergeht. Der Sound endet in einem massiven Crescendo. Ein weiterer Höhepunkt auf „Statement On Death“ ist „Nothing Inside“ mit seinen schweren, düsteren Tönen und fettem Riff in der Mitte.
Leider haben sich aber auch ein paar Längen in „Statement On Death“ eingeschlichen, und die Abwechslung zwischen sphärischen Klängen und düsteren Rhythmen ist manches Mal schon sehr vorhersehbar.
Alles in allem ist „Statement On Death“ aber ein gutklassiges instrumentales Post Rock/Metal Album geworden. Und ein wichtiges Statement gegen Rassismus sowieso!
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