Sxuperion - Omniscient Pulse

Review

Willkommen im neuen Universum von Matthew Schott aka Lord Sxuperion, der mit “Omniscient Pulse” sein fünftes Album als Einzelkünstler veröffentlicht. Mit seinem Soloprojekt SXUPERION hat der Schlagzeuger von VALDUR ein Ventil gefunden, um die ganz eigenen Kreativfäden aus den Hirnwindungen zu zwirbeln. Das Ergebnis ist ein spannender Mix aus Antireligiosität und Science-Fiction. Wobei der zweite Aspekt erst mit dem Albumdebüt hinzukam, wie es scheint. Seit der ersten Veröffentlichung (2003) vergingen rund zehn Demo- und EP-Jahre – mit blasphemischen Titeln wie “Satanic Idol Whoreship”. Das erste Studioalbum “Through Cosmic Corridors” hat den kosmischen Teil in die Gleichung geholt.

Wieder in Eigenregie: “Omniscient Pulse” von SXUPERION

Der Death Metal von SXUPERION gehört zu den monolithischen Szenevertretern, die beim Hören massive Brocken vor dem geistigen Auge türmen, in von Dunkelheit verhangenen weiten Ebenen, verlassen und bedrohlich. Wer klar produzierten, filigranen Todesstahl sucht, darf Abstand nehmen. Würde “Omniscient Pulse” nicht über Bloody Mountain Records (ebenfalls von Schott geführt) veröffentlicht werden, würde es gut zu 20 Buck Spin und ähnlichen Labels passen.

Stark, aber knapp vorbei

Durch viele gesprochene, auf ruhigen Ambient-Teppichen liegende Parts schafft Lord Sxuperion eine besondere Atmosphäre. In der Kombination funktioniert das gut, weil die einzelnen Teile zueinanderpassen und mit dem inhaltlichen Konzept harmonieren, unterm Strich geht dadurch aber viel Metal verloren; stumpf ausgedrückt, denn die Spielzeit ist mit knapp über einer halben Stunde eh nicht lang. “A New Universe Awaits (Burning The Cloth)” ist sogar ein rein atmosphärisches Zwischenspiel, das nur auf minimale instrumentale Akzente setzt. Der Hauptgrund, warum “Omniscient Pulse” knapp an der Acht vorbeirauscht, denn das Gefühl für stimmungsvolle Melodien, zweckdienliche Brutalität und gut platziertes musikalisches Chaos (beispielsweise im Titeltrack) ist vorhanden.

Willst du erwachen?

Zum Inhalt: Die aktuelle Realität ist wie ein Traum in einem tiefen Schlaf. Wer hier stirbt, erwacht in einer anderen Dimension, wo der eigentliche Kampf inmitten kosmischer Komplexität beginnt – Geschichten von ultimativer Dunkelheit und göttlicher Schönheit … a new universe awaits.

17.07.2020

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4 Kommentare zu Sxuperion - Omniscient Pulse

  1. Watutinki sagt:

    30 Minuten Laufzeit, keine großen Höhepunkte, also klein, feind, dreckig, gut.
    Ich mag zwar auch die Mammutalben, aber solche Konzepte finde ich eigentlich auch sehr fein, insbesondere wenn der Preis auch entsprechend angepasst wird (und siehe da, für 1 € bei bandcamp zu erhaschen, 11 € für Material)

  2. Steppenwolf sagt:

    Hier kann ich die Kritik gut nachvollziehen. Nach dem ersten Höreindruck wollte ich mich schon wieder aufregen… ich war schon am tippen da war plötzlich der Song fertig, was sehr ungewöhnlich ist für diese Art von Death/Black Metal. Die kurzen Tracks würden auch nur Sinn machen, wenn das Album aus einem Guss ist, praktisch viele kleine Puzzelteile die sich zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfügen (ähnlich wie bei Exercises in Futility).
    Wenn die Tracks allerdings alle für sich stehen würde ich eventuell sogar noch weniger geben… ich kann mir einfach nicht vorstellen das sich da großartig was aufbaut, auch wenn das musikalisch genau mein Ding ist. Sehr schade

  3. Watutinki sagt:

    Habs mir jetzt Mal komplett auf bandcamp angehört. Stimmt schon, ist etwas zu unspektakulär für die Kürze der Songs. Gerade bei der dargebotenen Monotonie, wären überlange Songs die einen in den Schlund runterziehen passender. Der letzte Songs Myopian Frequency Release zeigt mit seinen 08:40 wie sich das dann „anfühlen“ könnte, wenn er denn nicht vorher in den Ambient Modus runterfahren würde.

    6/10
  4. nili68 sagt:

    Gefällt mir ganz gut und ich finde das atmosphärisch durchaus packend, vor allem in Kombination mit der Thematik, die zwar auch nicht brandneu ist, aber trotzdem geil und adäquat umgesetzt. Ich bin ja aber eh der Meinung, dass das lyrische Konzept aus Schrottmusik kein Meisterwerk macht, aber dennoch oft zu wenig Beachtung findet. Für mich ist das durchaus mit entscheidend, wie ich ein Album wahrnehme. In der Kürze liegt die Würze könnte man hier sagen.