Der Albumtitel verrät bereits, dass es bei den New Yorkern SWORN ENEMY immer noch recht kampflustig zu geht. Die Prolligkeit und Aggression wurde im Vergleich zu den Vorgängern eher noch nach oben geschraubt, die geballten Fäuste fliegen nur so aus den Boxen. Mal wieder übertreiben es die Jungs natürlich so maßlos, dass die textliche Aussage manchmal am Rande der Lächerlichkeit kratzt. Das galt in der Vergangenheit schon für die Angriffe gegen eigentlich recht unschuldige Emo-Jungspunde, und das gilt auf „Total World Domination“ auch für die übermäßige Verwendung von Schimpfwörtern. Zum Aggressionsabbau und Ausleben hasserfüllter Gelüste mag das jedoch nach wie vor bis zu einem gewissen Grade taugen – und im Grunde ist das ja genau Sinn und Zweck der Sache.
Musikalisch ist eigentlich alles beim Alten geblieben. SWORN ENEMY spielen immer noch eindeutig von ihrer Heimat beeinflussten Hardcore mit kantigen Thrash-Anleihen, technisch ein klein wenig wertvoller als ihre Kollegen von HATEBREED, trotz eingestreuter Soli und interessanter Girarrenläufe aber immer noch nicht so filigran wie PANTERA und Co. Da dadurch das Durchschlagslevel allerdings noch erhöht wird, kann man der Band attestieren, im Grunde wieder recht viel richtig gemacht zu haben. Sänger Sal Locco brüllt sich immer noch mit Inbrunst durch die Songs und klingt dabei eigentlich immer noch extremst unsympathisch – auf eine fast schon positive Art und Weise. Immer noch gibt es passende und effektvolle Breakdowns, ohne es mit diesem Stilmittel zu übertreiben, der Sound ist nach wie vor schön metallisch-dicht und setzt Gitarren und Groove eindeutig in den Vordergrund. Das Team, das dafür verantwortlich zeichnet, ist mittlerwile auch mit den Anliegen der Band vertraut, denn erneut haben sich Tim Lambesis (AS I LAY DYING) und Daniel Castleman (u.a. DESTROY THE RUNNER) dem Werk angenommen und es klangtechnisch veredelt.
Vom eingangs erwähnten, nach wie vor etwas zu hohen Proll-Faktor abgesehen, können sich also alle diejenigen, die sich mit dem SWORN ENEMY-Sound bisher gerne den Zorn von Leib blasen ließen, auf das neue Album der Band freuen. Der Opener „Sell My Soul“ und das abschließende „Home Of The Brave“ sind sogar so etwas wie kleine Hits. Ach ja, ein Kritikpunkt noch: Das offensichtliche Fan-Gesabbel zwischen dem vorletzten und dem letzten Song, das man offenbar mit einem Anrufbeantworter aufgezeichnt hat, ist vollkommen sinnfrei und auch nicht witzig, das hätte man sich besser sparen sollen, da sein einziger Zweck darin zu bestehen scheint, den Albumfluss zu stören. So etwas braucht es nun wirklich nicht.
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