Sworn - Bastards And Conquerors

Review

Mit „The Alleviation“ lieferten SWORN vor gut zwei Jahren ein beachtenswertes Debüt, welches mir aufgrund seiner melodiösen Verspieltheit durchaus gefiel. „Bastards And Conquerors“ soll nun einen ähnlich lobenswerten Pfad wie der Erstling einschlagen.

Es ist schnell festzustellen, dass SWORN einen deutlichen Härteschub abbekommen haben. Die ersten vier Stücke werden hauptsächlich von hohem Tempo bestimmt, garniert mit ein paar hübschen, melodischen Zwischenspielen und dem ein oder anderem netten Break. Leider stellt sich dabei ein Spannungsdefizit ein. Hat man die Stücke erstmal durchgehört, kennt man sie und so wandert der Finger schnell zum Vorspielen, denn was folgt, ist deutlich stärker. Es beginnt alles mit dem rein von Gitarren vertonten melancholischen Zwischenstück „Somnolence“. Ab diesem Wendepunkt fahren SWORN eine deutlich epischere Schiene, die trotz Härte ein paar spürbar atmosphärische Parts bereithält. Jetzt sitzt einfach alles besser und wirkt, als hätte das Album bis zur Mitte gewartet, bis es wirklich Fahrt aufnimmt und den Hörer entweder wegbolzt oder mit wundervollen Melodien den Atem raubt. Lediglich die aggressiv ins Gesicht geschleuderten Vocals wollen sich manchmal nicht ganz in die Verträumtheit einbetten lassen, auch wenn sie durchaus einen gewissen Charme inne haben. „Descendant“ leitet das Album dann so aus, wie es zur Mitte unterbrochen worden ist – rein instrumental und wieder mit einer sehr bedrückenden Stimmung versehen.

Es ist selten, dass mich gerade die instrumentalen Stücke derart in Beschlag nehmen. SWORN sind zwar zu keinem Zeitpunkt auf „Bastards And Conquerors“ schlecht, aber so fesseln, wie die beiden Stücke, kann mich kein anderes. Schade nur, dass im ersten Teil des Albums verpennt wurde, wirklich griffige und spannende Songs zu schreiben, denn wie die Norweger in der zweiten Albumhälfte beweisen, können sie es ja. „Bastards And Conquerors“ ist zweifelsohne ein gutes Album, ob besser als der Vorgänger, wird sich erst mit der Zeit rausstellen. Festzuhalten bleibt, wer das erste Album mochte, sollte sich das nicht entgehen lassen. Ich werde mich weiterhin den beiden wunderschönen Instrumentalen widmen und den Rest als nett, aber nicht gerade begeisternd verbuchen.

23.11.2009

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1 Kommentar zu Sworn - Bastards And Conquerors

  1. Anonymous sagt:

    Scheppernd, blechern, SWORN ohne Horn! Die ersten 4-5 Tracks sind austauschbar, sehr langweilig und auffallend schwächer produziert als das Debüt, welches auf den ersten 4 Tracks diese weiten Melodien aufwies, welche manch einer mit Sognametal in Verbindung brachte. "Bastards" tönt nach Mülleimer, Radkappen, einfallslos wie das Layout der weißgetünchten Kahlköppe.

    5/10